Das kleine Pfarrdorf Stödtlen liegt am nördlichen Abhang des oberen Thales des Gaxhardter Baches, an der Straße von Thannhausen nach Wörth. Die nach einem Brand, in den Jahren 1658/60 wiederaufgebaute Kirche, zu Sankt Leonhard, ist gegen Osten noch gothisch, hat einen alten quadratischen mit über Eck gestellten Strebepfeilern besetzten Chor, der innen ein Gurtenkreuzgewölbe trägt. Auf dem linken Seitenaltar eine alte in Holz geschnitzte Madonna mit Kind, im Schiff ein guter halblebensgroßer Kruzifixus (16. Jahrh.). Der 1697 erbaute Thurm steht an der Südseite des Schiffes, woselbst auch ein Ölberg. – Die Baulast ruht auf der Stiftung, ebenso die des 1662, nach dem Brand, erbauten Pfarrhauses. Die Kirche ist zu klein, deshalb wird zu einem Neubau Geld angesammelt, und beträgt der Baufonds schon 40.000 M.
Inschriften der Glocken.
Große Glocke: In honorem beatissimae V. Mariae et s. Lucae Evangelistae. H. Georgius Meisch, Amtsverwalter zua Stettlen. Beningnus Handtschuch und Georgius Reismiler, beyde Heiligenpfleger zua Stettlen 1698. Goßen mich Joan und Niclaus Arnoldt und Petrus Bernard in Dinkelspill a. 1698.
Mittlere Glocke: † In honorem sanctissimae Trinitatis et sancti Leonardi patroni Ecclesiae. A fulgure et
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 722. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_722.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)