den unverzüglichen Beginn des Baues gelobt und Erhörung seiner Bitte gefunden hatte. Den Riß machte Baumeister Michael Thumm aus Bregenz; im Beisein des Johann Christoph von Freyberg, Bischofs zu Augsburg, ward am 16. Juni 1682 der Grundstein gelegt; acht Tage darauf, an seinem 43. Geburtstag, legte Johann Christoph von Adelmann den Grundstein zu dem gegen die Stadt liegenden Thurm; der Chor umfing die lauretanische Kapelle; den Ausbau leitete der Jesuit Heinrich Majer, „ein im Bauwesen und Gipsarbeit sehr erfahrener Künstler“. Dieser verbesserte ein und anderes an der gemachten Zeichnung, besonders die Höhe der Kirche betreffend, welcher er auch ein merkliches zulegte. Zu Ende kam der Bau erst unter Ludwig Anton (1689–1694).
So stand das Gebäude, und auch solche, „welche viele und weit entlegene Reiche und Landschaften durchreiset, auch in der Baukunst gründlich erfahren gewesen, bekannten einhellig, daß dieses Kirchengebäude wegen seiner sonderbaren Lieblich- und Annehmlichkeit, auch aller und jeder Theile wohlgestellten Gleichförmigkeit, nicht nur mit andern weit und breit berühmten verglichen, sondern unter die schönsten Kirchengebäude der christkatholischen Welt könnte und müßte gezählet werden.“
Aber am 22. April 1709 wurde die Kirche durch einen Blitzstrahl entzündet und bis auf die Grundmauern zerstört. Das größte Unglück bestand darin, daß das mitten auf dem Dach errichtete Thürmlein zusammenfiel, das Gewölbe einschlug und dadurch das Feuer den Weg in das Innere der Kirche fand. Die Gemälde von zwei Altären konnten noch gerettet werden, was am meisten zu bedauern war, das kunstreiche, Christi Geburt darstellende Blatt des Hochaltars, eine Schenkung der römischen Kaiserin Maria Eleonora Magdalena Theresia, Schwester der Pröpste Ludwig Anton und Franz Ludwig, verbrannte. Die lauretanische Kapelle blieb ganz verschont, auch der Altar des h. Ignatius über, ingleichen die zwei Altäre neben der Kapelle. Bald wurde das Gotteshaus in derselben Größe mit Benützung der stehengebliebenen Mauern noch prächtiger hergestellt, so daß am 15. Mai 1729 die Einweihung der vom Propst Franz Ludwig mit großem Eifer und unter reichlichem Zufluß milder Gaben mit einem Kostenaufwand von 66.300 fl. ins Werk gesetzten neuen Kirche durch den Weihbischof von Augsburg stattfinden konnte. Der Propst erwirkte bei Papst Benedikt XIII. große Ablässe und Privilegien für die Altäre, ordnete die Einrichtung des Gottesdienstes und die Abhaltung der Messen,
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_426.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)