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Seite:OberamtEllwangen 425.jpg

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empor, der eine prächtige Aussicht gewährt über die Stadt hin bis an die Alb, und an dessen Abhang schon hoch oben unter altem Eichbaum eine Quelle sprudelt, jetzt von einer Kapelle überbaut.

„Zwey Von der gesellschaft Jesu Priester als P. Thomas Anreitter fürstl. Ellw. Beichtvatter, dann P. Joannes Hefelin sein gesell samt dem Cammer Secretario und Registratore herrn Johann Gözmann j. u. Cand. giengen im Monath August anno 1638 nach getrunkenem Saurbrunnen spaziren: der Weeg tragte sie nicht ohne sonderbahre Schickung gottes auf diesen Berg und die weil das gespräch war, mit was Mittel auf die hier umbliegende Bichel unser lieben frauen Loreto Kirchlein erbaut konnt werden, ist auf diesem berg das gespräch weiter ergangen, die gelegenheit des Ortes und schönes aussehen beliebte allen dreyen, weil auch der berg unfruchtbahr, und deswegen leichtlich für das Kirchlein zu erhalten, beschlossen sie einhellig, daß man des anderen tags (als den 13. August) allda ein Creutz aus dem nächsten Thannenbäumlein ohne Kunst und ohne Zimmerarbeit machen soll, welches denn auch geschehen, und in die Mitte ein Muschel eingestemmet und ein kleines Mariäbild, so das Knäblein Jesu tragt, von Heiligthum eingeschlossen worden mit der Überschrift: Mariae Lauretanae, der wunderbahrlichen Jungfrau zu Ehren.“ So liest man in der Hillerschen Chronik.

Das Bild besteht noch, ist schwarzbraun von Farbe, aus Erde mit eingemischten Reliquien und geformt nach dem wunderthätigen Bilde zu Altötting in Bayern. Der Ort selbst wurde alsdann mit vier Pfählen nach der Größe der Lauretanischen Kapelle ausgesteckt und der Umkreis mit Tannenbäumchen ausgezeichnet, worauf sie die ganze Umgegend in den besonderen Schutz der Madonna empfahlen. Von hier an datirt die Wallfahrt. Nach einem halben Jahr errichtete man ein hölzernes Kirchlein über der Stelle (erste Andacht mit der lauretanischen Litanei am 25. März 1639), bald nachher, 1639, eine steinerne Kapelle (Einweihung am 8. September), an die 1652 zwei Nebenkapellen angebaut wurden; im Jahr 1682 die erste große Kirche. Der Propst Johann Christoph von Adelmann ließ sie in Ausführung eines schon länger her gehegten Planes, geleitet von dem ihm enge befreundeten Pater Jenninger erbauen, als er bei einem heftigen Gewitter am 14. September 1681, in welchem der Blitz bereits ein Haus in Brand gesetzt hatte, für den Fall der Rettung Ellwangens aus der drohenden Gefahr,

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 425. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_425.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)