Wellen, 100 Festmeter 1000 Wellen, – 740 Festmeter und 7400 Wellen. Der Holzertrag wird nicht an die Bürger vertheilt, sondern zu Gunsten der politischen Gemeinde verkauft; sie löst 13.500 M. Dann besitzt die Stadt 211 Morgen Allmanden, welche fast durchweg als Weiden benützt werden. Der jährl. Weidepacht trägt 11–1200 M., der Pferch 2–300 M. Ein kleiner Theil der Allmanden ist mit Obstbäumen bepflanzt, ein anderer mit Hopfen, trägt jährlich etwa 500 M.; aus eigenen Güterstücken, die verpachtet werden, löst man jährlich etwa 3500 M. Sommers und Winters laufen über 1000 Landschafe auf der Markung.
Das Fischrecht in der Jagst hat der Staat um 120 M. jährlich verpachtet; man fängt Hechte, Karpfen, Aale.
Von Bedeutung sind die monatlichen, gut befahrenen Viehmärkte und der sehr stark besuchte Pferdemarkt im Januar, der sog. kalte Markt, außerdem sind auch die Schafmärkte und der Wollmarkt gut besucht. Wir geben die Ordnung der Ellwanger Märkte, mitgetheilt von Stadtpfleger Richter.
Montag nach dem 6. Januar drei Tage der berühmte sogen. „Kalte Markt“. Die ersten zwei Tage Pferdemarkt, am dritten Tag Vieh- und Krämermarkt. Montag nach dem ersten Fastensonntag Krämer- und Viehmarkt, sogen. erster Fastenmarkt. Montag nach dem vierten Fastensonntag desgleichen, sogen. zweiter Fastenmarkt. Dienstag nach diesem Markt Pferdemarkt. Montag in der Woche des 15. Juni Krämer- und Viehmarkt, sogen. Veitsmarkt, am 23. Mai Krämer- und Viehmarkt. Wenn ein Freitag, Samstag, Sonntag oder Festtag auf diesen Tag fällt, am Montag hernach, das ist der Grasmarkt; am 10. August Krämer- und Viehmarkt, sogen. Lorenzimarkt, Verlegungsregel ist wie vorstehende; am 3. Oktober desgleichen, sogen. Michaelimarkt; Verlegungsregel ist ebenso; ersten Montag nach Georgii Viehmarkt; wenn Georgii auf einen Montag fällt, an diesem Tage; am dritten Montag im Juli Viehmarkt; am Montag nach Mariä Geburt im September desgleichen; am Montag vor oder am 21. November Viehmarkt; am Montag nach Mariä Empfängnis im Dezember desgleichen. Schafmärkte werden abgehalten: der erste am Tag nach dem Lorenzimarkt im August, der zweite am Tag nach dem Michaelimarkt im Oktober. Der Wollmarkt dauert vier Tage und zwar vom Dienstag in der Woche des 15. Juni an. Schweinemärkte sind alle Wochen je am Samstag, Wochenmärkte je an Mittwoch und Samstag, Fruchtmärkte je am Samstag und wenn derselbe auf einen Feiertag fällt, Tags zuvor.
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 415. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_415.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)