zerfallenen Kapelle; sie ist achteckig mit 36 Fuß im Durchmesser, wurde 1836 vom Stiftungsrath verkauft und vom Käufer in ein Wohnhaus umgewandelt; steht an der Nordseite der Stadt am unteren Graben.
Die St. Peter- und Paulskapelle, stand südöstlich an der Stiftskirche, wo jetzt ein Gärtchen, man sieht noch ihre Grundmauern, besonders das östliche Halbrund, als Einfassung des Gartens bei der ehemaligen Kustorie, sie wurde 1818 abgebrochen. Sie soll im Jahr 1400 gebaut worden sein, wurde jedoch sicher erst am 3. Dezember 1463 eingeweiht. Laut einer im Thurmknopf gefundenen Urkunde vom Jahr 1657 ließ damals Joh. Bernh. Cramer (Kanonikus von 1624–31, Kustos 1631 bis 66) dieselbe renoviren, eine Kuppel aufsetzen und die Decke malen. Derselbe, sowie der Dekan Rup. Fr. Xav. von Schwarzach (1753–1760) vermehrte die von dem Kustos Chr. Gremlich von Jungingen (1617–1631) in die Kapelle gestiftete Pfründe. Von 1652–1662 war die Kapelle den Jesuiten überlassen, ehe sie die Kreuzkapelle erhielten. – Die Grabsteine kamen in die Vorhalle. Der halbrunde Chor deutet in sehr frühe Zeit.
Die St. Magdalenenkapelle lag in der Mitte des Marktplatzes auf einem ummauerten Friedhof, wurde von Propst Johann Christoph IV. im Jahr 1674 schön restaurirt, 1803 zerstört; sie war eines der ältesten Gebäude der Stadt – und enthielt manche Grabmäler: 1. Kath. Kellerin von Zinnendorf, geb. Geißhauerin, † 21. Juni 1627, 2. Barbara von Neuhausen, † 2. Sept. 1627, 3. Joh. Natzer, Ellw. Rath und Kanzler, † 2. Nov. 1629, 4. Heinrich Keller von Zinnendorf, Ellw. Rath und Sekretarius, † 7. Nov. 1629. Anstatt eines Grabmals ließen seine Kinder in der Kapelle einen Altar zu Ehren der hl. Magdalena mit lateinischer Inschrift errichten. 5. Dr. Joh. Hiltenbrandt, Ellw. Rath und Kanzler, † 17. Juni 1691.
Die Kapelle zum hl. Nepomuk, erbaut 1701 von Franz Friedrich von Wolkenstein; schon oben S. 384 beschrieben.
Die St. Rochuskapelle war bei der Stiftskirche, mit Grabmälern, von denen manche jetzt in der Vorhalle stehen. Dann ruhten hier: Anno christi M.DC.XXX . die 4. Augusti, Reverendissimi et Illustrissimi Principis ac domini Elvacensis Consiliarius, Venatorum Praefectus praenobilis ac strenuus Wilhelmus Sigmundus à Bernhausen pie defunctus . aetatis suae 31.
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_406.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)