Gebeinen der Stifter samt der Aufschrift: Anno Dom. 1663, 11 ma Julii de medio chori translata sunt haec ossa b. b. Hariolphi et Erlolphi Episcoporum Lingonicensium, ecclesiae hujus fundatorum. Seit Dezember 1877 ruhen sie zu Füßen genannter Erztafel, in einem kleinen romanischen Steinsarkophag an der Ostwand des linken Querschiffarmes (Schwarz S. 11). Die Bronzetafel, 7 Fuß hoch, 31/2 Fuß breit, stellt die Gründer dar, in bischöflicher Gewandung, wie sie beide das Modell der jetzigen Kirche emporhalten, im Hintergrund ein schön gemusterter Teppich, unten das Wappen, zusammengesetzt aus dem der Stifter und dem der Propstei. Die ausdrucksvollen Köpfe sind lebendig, die Gewänder in edlem Faltenwurf mit Damascierung. Nicht unwichtig ist auch das Modell der Kirche, das im Ganzen ein ziemlich getreues Bild von derselben giebt. Der Westthurm hat eine reiche gothische Spitze, das Südportal eine kleine Vorhalle, der südliche Querschiffgiebel noch seinen Fries und tiefe Blenden; am südlichen Nebenschiff die alte Sakristei, die westliche Vorhalle ist schon geschlossen.
Die Inschrift lautet: Anno . dominice . incarnacionis. DCCLXIIII . regnantibus . karolo . manno . et . pippino . fratribus. constructum . est . hoc . monasterium . Elwangen . a . beato. hariolfo . et . erlofo . fratre . eius . lingonice . urbis . episcopo . huius . loci . fundatoribus . in . tumulo . hoc . quiescentibus.
Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 764 wurde, als die Brüder Karlmann und Pippin regierten, dieses Kloster Ellwangen erbaut, vom seligen Hariolf und seinem Bruder Erlolf, Bischof von Langres, den in diesem Grab ruhenden Gründern dieses Ortes.
Die andere Bronzetafel 6 Fuß hoch, 41/2 Fuß breit, befindet sich seit 1877 an der Ostwand des südlichen Querschiffarmes, rechts von den Stufen in den Nebenchor. Dort, aber auf der westlichen Seite, liegt Propst Albert wahrscheinlich begraben, und ursprünglich war auch das Denkmal an der Westwand. Es hält die Erinnerung fest an das bedeutsamste Ereignis der Ellwanger Geschichte während ihres seitherigen Verlaufs, an die Umwandlung des Benediktinerklosters in ein weltliches Chorherrnstift im Jahre 1460. Unter dem Kreuze sitzt Maria, den todten Sohn im Schooß, rechts von ihr kniet Johann von Hirnheim, der letzte Abt und erste Propst von Ellwangen (1453–1460), mit seinem Propstwappen, zweimal
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 383. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_383.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)