bis auf eine Viertelstunde der Peutinger-Straße, geht dann von dieser wieder weithin östlich ab, bei Kipfenberg über die Altmühl, trifft aber nur eine Stunde unterhalb der Peutinger-Straße bei der Hadrians-Säule die Donau.
Augenscheinlich ist die Peutinger-Straße die ältere, noch im ersten Jahrhundert von den Flaviern fertig gestellte Linie, der Donaulimes die jüngere, zu Beginn des zweiten Jahrhunderts von Trajan und Hadrian angeordnete. Die Peutinger-Straße benützte, wie oben bemerkt, schon vorhandene Hochwege und hielt sich gleichermaßen an schon vorhandene Ansiedlungen und Befestigungen. Als vorrömische Hauptbefestigungen in ihrem östlichen Theil erscheinen der Ipf, Spielberg und die Wülzburg (alt Vilisburg). Der Donaulimes erscheint dagegen viel rücksichtsloser, als durchaus künstlich gezogen, mit Benützung wohl der beherrschenden Bodengestalt, der Wasserscheiden, Randhöhen u. s. w., aber ganz selten mit Benützung alter Hochstraßen. Auch die Niederlassungen daran erscheinen zumeist als Neugründungen der Römer, und sind vor allem militärischer Art.
Die Peutinger-Straße betritt, von der römischen Niederlassung nordöstlich vom Ipf herkommend, den Bezirk südwestlich von Wössingen, läuft am linken Ufer der Sechta herauf und bildet hier fast eine Viertelstunde lang die westliche Markungsgrenze von Wössingen in stark nordöstlicher Richtung, biegt eine Viertelstunde nördlich von Wössingen nach Ostnordost um, zwischen der Zipplinger Straße und Unter-Wilflingen als schnurgerader grasiger, durch alte Cruzifixe bezeichneter Weg, straks auf Marktoffingen und Maihingen zu, südlich an Unter-Wilflingen vorbei laufend, als „Heerstraße“, „Römerstraße,“ „auf der Straße“. Auch weiterhin in Bayern ist sie noch wohl zu verfolgen. Gegen diese Hauptstraße zog von der großen Niederlassung bei Buch her eine Straße östlich, südlich an Weiler vorbei, über Forst und Vogel, Lippach, Finkenweiler, Kahlhöfe, nördlich an Baldernberg hin, nach Kerkingen und von da nördlich von Wössingen in die Peutinger-Straße. Nordöstlich von Dalkingen zweigt vom Donaulimes, dessen bisherige Ostrichtung fortsetzend, die „Hochstraße“ ab über Haisterhofen, Killingen, Zöbingen, Nordhausen. Südöstlich gerichtet läuft eine weitere Römerstraße von Ellwangen über Röhlingen, Zöbingen, Kerkingen schnurgerade nach Nördlingen, „auf der Meil“ genannt, jetzt noch bis an die bayrische Grenze, westlich von Benzenzimmern, Landstraße; sie steigt auf dem hohen Kreut, südöstlich
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_350.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)