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Seite:OberamtEllwangen 341.jpg

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Schanze (?) am Erbisberg mit weiter Aussicht nach Norden, besonders über den Freihof hin und an den Hesselberg. Vielleicht ein festes rechteckiges Lager, gegen vornen 300 Schritt lang, die seitlichen Spuren sind fast verwischt.

Auf Markung Neuler: der Burgstall, 11/2 Stunden vor dem Limes, so gut wie vergangen auf vorgeschobenem schön gerundetem Bergkopf. Oben an der Straße zu beiden Seiten tiefe Gräben, ob künstlich? wahrscheinlich durch Erdrutsche entstanden; vorn auf dem durch Steinbrüche arg zerstörten Berg soll auf ebengenanntem Burgstall ein Schloß gestanden sein. Vielleicht ein römischer verschanzter Posten beim wichtigen Aufgang aus dem Roththal.

Auf Markung Nordhausen: der Burstel zwischen hier und Unter-Schneidheim, 11/2 Stunden hinter dem Limes, auf der Höhe gelegen mit weiter Rundsicht (s. auch o. S. 334). Er ist einer der schönsten, mit fast ganz erhaltenem Ringgraben, liegt rechts an der großen nordwärts ziehenden Römerstraße, wo sie sich mit der großen östlichen Straße kreuzt. Neben ihm war auch ein festes rechteckiges Lager, jetzt verebnet; die alten Leute erinnern sich noch desselben, und v. Raiser (der Ober-Donaukreis des Königreichs Bayern unter den Römern) schreibt darüber, daß sie ein bayr. Tagwerk (34,07 a) umfaßt habe, was wohl glaublich ist. „Das Feld dort heißt ‚Kasten‘. Auf diesem Kasten ist ein Acker, auf dem zu Ende des vorigen Jahrhunderts der Besitzer beim Ackern mit seinen Ochsen plötzlich in ein Gewölbe eingesunken ist, und aus dem man Urnen- und Vasen-Fragmente und eiserne Waffenstücke erhoben hat; noch jetzt sollen in dieser Gegend große römische Ziegelplatten mit Buchstaben, Pfeile und römische Münzen gefunden werden.“

Auf Markung Pfahlheim: die zwei großen Burstel im Ort gleich hinter dem Limes, an der Südseite des Orts über dem rechten (nördlichen) Steilrand des Sechtathales, sind rechteckig mit abgerundeten Ecken und nahmen zwischen sich die vom Limes südlich herabkommende Straße, die, nachdem sie die Sechta überschritten, südöstlich als Rennweg auf Zöbingen zieht. Jedes der beiden Lager umfaßt etwa 1/2 Morgen und ragt gegen das Thal hin haushoch auf; das östliche, wo später die Burg stand, noch höher als das westliche; gegen das Dorf zu ist der Graben fast verwischt.

Das feste Lager (das sog. „alte Schloß“) im Schlechtenrain liegt eine Viertelstunde südöstlich von Halheim und dem Limes, südlich an der Straße von H. nach Riepach. An der Westseite zieht eine Schlucht herab, die Süd- und Ostseiten fallen ziemlich ab, so daß von diesen drei Seiten das Lager hoch thronend lag, nur nach Norden geht es eben. Ein gegen außen 10 Fuß, gegen innen weniger hoher noch gut erhaltener, breiter Wall geht im Viereck umher, jede Seite 140 Schritt lang. Dichter Wald überwächst das Ganze.

Auf Markung Rindelbach. Am Nordwestfuß des großen mit schönem Laubwald bedeckten Ellenberger Hornbergs, 7/4 Stunden nordwestlich vor dem Limes, liegt östlich von Keuerstadt und eine halbe Stunde westlich von Ellenberg das „alte Schloß“, umgeben von flachen sumpfigen Schluchten, auf der linken Thalseite des Fischbachs, hier oben „Lausbach“ genannt. Oben 40 m lang, 35 m breit, bei 5 m Höhe, der Ringwall umher 2,5 m hoch, vom Graben aus gemessen, auf 3 Seiten noch wohl erhalten; die Seite gegen Südosten ist verstürzt. Von der Randhöhe bis

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_341.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)