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Seite:OAUrach 013.png

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Blaubeuren (S. 16) Nachweisungen gegeben sind, das Nellinger Hochsträß, zieht auf zwey Seiten durch den Oberamts-Bezirk Urach, nämlich östlich an Zainingen und Gruorn vorüber, und dann durch den Oberamts-Bezirk Münsingen bis in die Gegend von Gomadingen, sodann von hier aus weiter durch den südwestlichen Theil des disseitigen Oberamts-Bezirks nach Reutlingen hinab. Die Spuren auf dem früheren Zuge sind bereits an den angeführten Orten näher bezeichnet; von Gomadingen und Offenhausen aus finden sich folgende Merkmale:

Ein alter Weg, der „Heerweg“ genannt, läuft durch die Markungen von Gächingen, Bleichstetten und Würtingen hin; von Würtingen zieht ein Feldweg gegen Ehningen und Reutlingen hinab, der noch vorzugsweise „die Straße“ heißt; bey Ehningen oberhalb der Albach-Mühle findet sich noch die Benennung „Hochstraßacker“.

Diese Spuren dürften ohne Zweifel die Fortsetzung der obenerwähnten Straße bezeichnen, höchst wahrscheinlich stand damit der merkwürdige Punkt Achalm als römischer Posten in Verbindung; jenseits Reutlingen schloß sich dann die in der Beschreibung des Oberamts Reutlingen angeführte und in der Gegend von Betzingen entdeckte römische Straße, als Fortsetzung gegen Tübingen hin, an.[1]

Diese Straße scheint sich in der Gegend von Gächingen getheilt und ein Ast derselben auf Güterstein und Hohen-Urach hingeführt zu haben. Es zieht nämlich von da die Spur einer alten Straße an Upfingen vorbey durch das sogenannte Pflasterwäldlein hinab nach Güterstein. Eine Gegend auf der Seite des Pflasterwäldleins, unweit Bleichstetten, heißt noch Römischthal, Römerthal.

Zwey andere Äste der Straße fielen allen Anzeichen nach schon in der Gegend von Zainingen ab, der eine in der Richtung nach Urach hin, wo auf der Höhe bey Urach,

  1. S. Beschr. des Oberamts Reutlingen S. 7. Aus Versehen ist daselbst der Name des Kaisers Probus mit dem des Schriftstellers Vopiscus verwechselt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_013.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)