Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen | |
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Gaildorf und 1:13,41 im Stadtdirektionsbezirk Stuttgart. Aber auch im Jahrgang 1862 noch nimmt Oehringen hinsichtlich der Zahl der unehelichen Kinder mit 22,26 auf 100 Geborene die 5. Stelle ein, was also zugleich auf anderweitige nachhaltig fortwirkende Ursachen hinweist.
Nach der in den württembergischen Jahrbüchern von 1856, 2. Heft, erschienenen Abhandlung von Sick „Zahl und Verlauf der Geburten im Königreich Württemberg in den Jahren 1846–56“ sind ferner folgende Verhältnisse bemerkenswerth.
Von 100 Gebärenden wurden in dieser Zeit künstlich entbunden
- in Württemberg 5,26,
- im Jagstkreis 4,67,
im Oberamtsbezirk Oehringen, welcher der Größe der Verhältnißzahl entsprechend, unter sämmtlichen 64 Oberämtern die Ordnungszahl 53 hat, blos 3,92; zugleich steht der Bezirk in Beziehung auf das Übergewicht der Zahl der männlich Geborenen über die Zahl der weiblich Geborenen mit der Ordnungszahl 49 hinter vielen andern Bezirken zurück. Auf 100 weiblich Geborene kommen nämlich männlich Geborene
- in Württemberg 106,31,
- im Jagstkreis 105,88,
- in Oehringen 104,81.
Von 100 männlich Geborenen ferner waren unreif Geborene
- im ganzen Land 3,70,
- im Jagstkreis 3,68,
- im OA. Oehringen 3,67,
und von 100 weiblich Geborenen waren unreif
- im ganzen Land 3,16,
- im Jagstkreis 3,04,
- im OA. Oehringen 3,31,
endlich kommen auf 100 Geburten in fraglicher Periode Todtgeborene
- in Württemberg 4,07,
- im Jagstkreis 3,86,
- in Oehringen 4,31,
es steht also nach diesen Berechnungen im Oberamtsbezirk Oehringen die Zahl der Todtgeborenen und die Zahl der weiblich unreif Geborenen in der Periode 1846–56 über dem Landesmittel, die Zahl der unreifen männlichen Geburten nur wenig hinter demselben zurück.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0029.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)