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Seite:OALudwigsburg0312.jpg

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in pfälzische Gefangenschaft gerathen war, dem Pfalzgrafen Friedrich zu Lehen aufgetragen werden mußte (s. Benningen).

Auch die Grafen von Löwenstein, Calwer Stammes, hatten Besitzungen; Gottfried von Löwenstein z. B. gab im Jahr 1275 seine oberherrliche Zustimmung, als hiesige Güter an das Kloster Steinheim verkauft wurden.

Im Jahr 1303 erwarb Graf Eberhard von Württemberg der Erlauchte einen hiesigen Hof von Diepolt von Bernhausen mit allen den Rechten, wie ihn letzterer von Eberhart dem Tuse erworben hatte (Hanselmann Landeshoh. 2, 162).

Das Patronat der Kirche, an welcher der hiesige Pfarrer und Stuttgarter Stiftsherr im Jahr 1341 eine Priesterpfründe gestiftet hatte, überließen den 18. Sept. 1346 Graf Eberhard von Württemberg der Greiner und sein Bruder Gr. Ulrich an das Stift Stuttgart, welches es im Jahr 1347 sich einverleibte; Graf Ulrich brachte dagegen im Jahr 1451 die Güter und Rechte des Stiftes, eigentlich der Salve-Brüderschaft desselben, durch Kauf an sich (Scheffer 54), wie denn der Pfarrdienst auch heut zu Tage von königlicher Collatur abhängt.

Güter allhier hatte das Kloster Lorch bereits im Jahr 1323 (laut Urk. vom 20. Juli d. J.), Einkünfte der Eßlinger Spital im Jahr 1304, dessen hiesige Besitzungen im Jahr 1705 durch den württembergischen Oberststallmeister Levin von Kniestädt, welcher sie diesem Spital abgetauscht hatte, im Tausch an Württemberg übergingen.


Schwieberdingen,


Gemeinde II. Kl. mit 1577 Einw., wor. 1 Kath. Schwieberdingen, Pfarrdorf, mit Hardthof, Weiler, Nippenburger Hof, Stumpenmühle und Neumühle. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Hohen-Asperg eingepfarrt.

Das Pfarrdorf Schwieberdingen, ein großer, etwas gedrängt gebauter Ort gehört zu dem sog. Strohgäu und liegt theils in der Thalebene, größtentheils aber an den linken, durch ein Seitenthälchen unterbrochenen Gehängen der Glems, welche ganz nahe (westlich) am Dorf vorüber fließt und daselbst die sog. Brückenmühle mit 4 Mahlgängen und einem Gerbgang in Bewegung setzt; unterhalb des Orts treibt sie die Neumühle mit 4 Mahlgängen und einem Gerbgang und oberhalb desselben die Stumpenmühle (s. unten). Das Glemsthal ist hier nicht besonders tief eingeschnitten, doch gewähren die Gehänge dem größten Theil des Orts Schutz gegen Nordwinde; übrigens erweitert

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0312.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)