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„Doch sprich, wie kam der Gedanke dir
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Zu reisen nach dem NordenIn solcher Jahrzeit? Das Wetter ist
Schon winterlich geworden!“
O, meine Göttin! – erwiederte ich –
Es schlafen tief im Grunde
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Des Menschenherzens Gedanken, die oftErwachen zur unrechten Stunde.
Es ging mir äußerlich ziemlich gut,
Doch innerlich war ich beklommen,
Und die Beklemmniß täglich wuchs –
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Ich hatte das Heimweh bekommen.
Die sonst so leichte französische Luft,
Sie fing mich an zu drücken;
Ich mußte Athem schöpfen hier
In Deutschland, um nicht zu ersticken.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_398.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_398.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)