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Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 193.jpg

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stark angewachsene Klasse auf mündliche Anordnung des Staatsraths Winter eines der 6 großen Lehrzimmer im Erdgeschosse des südlichen Flügels, nämlich das der Sakristei zunächst gelegene, gegen Abtretung eines kleinern zurückbekam[1]. Aber unerfüllt blieben in den neun folgenden Jahren unsere weiteren Bitten um Zurückgabe anderer Lokalitäten, deren wir aus dringenden Gründen bedurften, denn erstens hatte Großherzog Ludwig 1826 für das Lyceum einen eigenen Zeichnungslehrer ernannt, für dessen Unterricht kein anderer Raum zu erhalten war als der, welchen die Lyceumskasse in einem Privathaus miethen mußte. Ferner nöthigte gleichfalls schon im nämlichen Jahre die Schülermenge unterer Lycealklassen zur abermaligen Errichtung einer Realschule im Lyceum und zwar für solche Knaben, welche sich zu industriellen Fächern vorbereiten wollten, aber das 13. Jahr noch nicht erreicht hatten, also in die Polytechnische Vorschule noch nicht aufgenommen werden durften. Dazu kam, daß durch Vermächtniß des Geheimenraths Hauber dessen beträchtliche Bibliothek 1827 an uns gelangte und eines großen Zimmers im Schulgebäude zur Aufstellung bedurfte. Diese und ähnliche Raumbedürfnisse, namentlich das bei fortwährend steigender Frequenz dringender gewordene Verlangen nach Parallelabtheilungen, welche für die überfülltesten Klassen je 2 Lehrzimmer in Anspruch nahmen, gaben dem Lyceum Anlaß zur wiederholten Bitte, den südlichen Flügel zurückzubekommen. Als eine derartige Bitte 1832, wo der große Neubau für das Polytechnische Institut begann, besonders lebhaft hervortrat; so beruhigte am 29. Mai 1833 der Director dieser Anstalt, Bergrath Walchner, durch die Zusage, daß der Wunsch des Lyceums


  1. Protocoll vom 26. Oct. 1826. Akten des Großh. Evangelischen Oberkirchenraths, Fasc. Lyceum Karlsruhe 1815 ff. – Unsere damals auf 42 Schüler vermehrte Tertia (jetzige Unterquinta) erhielt dieses an die Kirchgasse stoßende Lehrzimmer des südlichen Flügels, welches uns bis 1836 geblieben ist. – Der fragliche Tausch gründete sich auf die im Jahre zuvor, 22. October 1825, genehmigte Bedingung, von welcher oben, Seite 168, die Rede war.