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Seite:Mittelschule Durlach (Vierordt) 028.jpg

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nannten, sehr hemmend in den Weg, so daß der Convict schon im folgenden Jahre 1675, als Turenne bei dem durch ihn so eben in Brand gesteckten Sasbach fiel, auf 7 Alumnen beschränkt werden mußte, und noch während des Krieges starb am 31. Januar 1677 der preiswürdige fürstliche Gönner unserer Anstalt, Friedrich VI., der einst unter Bernhard von Weimar, Banner und Wrangel ruhmvoll gefochten hatte und noch im Jahre vor seinem Tode als kaiserlicher und Reichs-Generalfeldmarschall den Franzosen die Festung Philippsburg entriß, pflegte es nicht zu verschmähen, mit seinen Prinzen den öffentlichen Prüfungen des Gymnasiums seine persönliche Theilnahme zu schenken.

§. 12. Letzteres haben wir auch von seinem Sohne und Regierungsnachfolger dankbar zu erwähnen. Markgraf Friedrich Magnus oder Friedrich VII. sah sich 1678, also im Jahre vor dem Ende dieses französischen Krieges, zwar genöthigt, die Zahl der Convictoristen bis auf 4 zu vermindern, so daß die Verköstigung derselben in dem Gymnasialgebäude von nun an ganz aufhörte, nie mehr wiederhergestellt und nur noch in den nächsten elf Jahren wenigstens mit einem verwilligten Kostgelde einigermaßen ersetzt wurde. Doch wohnten sie noch fortwährend bis 1689 in dem Gymnasium und der Markgraf erklärte, sobald der Nimweger Frieden 1679 geschlossen war, seine Bereitwilligkeit, dem vorelterlichen Beispiele zu folgen und je nach den durch Gott gereichten Mitteln das Gymnasium wieder zu seinem alten Ruhme zu bringen. Es gelang ihm auch. Aus der Zahl der früheren Zöglinge des Convicts, die unterdessen bei ihrem Streben nach weiterer akademischer Ausbildung mit Stipendien unterstützt worden waren, berief er 4 zu Lehrämtern der Anstalt. Der Eine war Michael Förtsch, der Sohn einer im Kriege verarmten Familie aus Wertheim, der einst auf markgräfliche Kosten das Gymnasium besucht hatte und jetzt, 1681, zum Professor der Theologie in Durlach ernannt wurde; der Andere Dr. Med. Matthäus Scherff aus Sulzburg, welcher Mathematik und Naturwissenschaft zu lehren bekam; die beiden Uebrigen waren die gelehrten Brüder Johann Burkhard May und