verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17 | |
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angesammelt hat, bewegt durch dieselbe den Kolben während der drei folgenden Perioden auf und nieder, bis eine neue Explosion neue Kraft bringt.
Die Regulierung der Geschwindigkeit erfolgt durch den Kugelregulator R, welcher auf das Auslaßventil derart einwirkt, daß er bei denjenigen Maschinen, bei welchen auf die größte Sparsamkeit im Gasverbrauch auch für den Fall einer nicht vollen Ausnutzung der Maschinenkraft Gewicht gelegt wird, bei zu großer
Fig. 1. Längsschnitt. | Fig. 2. Vorderansicht und Schnitt durch die Ventile. |
Fig. 1 und 2. Gasmotor von Körting-Lieckfeld. |
Geschwindigkeit der Maschine das Auslaßventil durch Einschieben einer Klinke in die Ventilstange offen erhält. Dadurch wird bewirkt, daß die beim Aufgang des Kolbens im Cylinder erzeugte Saugwirkung nicht stark genug ist, um das Mischventil zu öffnen, daß somit der Kolben kein frisches Explosionsgemisch ansaugt, sondern daß die eben ausgestoßenen Verbrennungsprodukte in den Cylinder zurücktreten. Somit fällt die folgende Explosion aus, und die Maschine entwickelt keine Kraft, sondern zehrt von der lebendigen Kraft des Schwungrades. Die Ansaugung frischen Gemisches u. somit eine kraftentwickelnde Explosion erfolgt erst dann wieder, wenn bei verringerter Maschinengeschwindigkeit der Regulator die Klinke zurückzieht und das Auslaßventil F sich rechtzeitig schließen kann. Wird weniger Wert darauf gelegt, daß auch bei geringerer Kraftentwickelung der Maschinen der günstigste Gasverbrauch besteht, sondern soll die Maschine vor allen Dingen einen möglichst gleichmäßigen Gang bei veränderlicher Kraftleistung besitzen, wie solcher z. B. zum Betrieb elektrischer Motoren unbedingt erforderlich ist, so läßt man den Regulator in umgekehrtem Sinn wirken. Das Auslaßventil ist auch in diesem Fall bei voller Kraftleistung während des ganzen Kolbenniederganges geöffnet, die Verbrennungsprodukte können entweichen, und nach dem Schluß des Ventils wird frisches Gasgemisch angesaugt. Bei geringerer Kraftleistung, bei welcher also mit der gleichen Menge von explosibelm Gemisch die Maschine zu schnell laufen würde, wird durch den Regulator das Auslaßventil vermittelst eines in seine Stange eintretenden Keils so gesteuert, daß nur jedesmal so viel Verbrennungsrückstände entweichen können, wie dem für die derzeitige Kraftleistung erforderlichen Quantum von explosibelm Gemisch entspricht. Die Maschinen werden von 1/2–10 Pferdekräften eincylindrig, darüber hinaus zweicylindrig gebaut. Die Preise der Maschinen sind:
für | 1/2 | Pferdekraft | 800 | Mk. |
„ | 1 | „ | 1000 | „ |
„ | 2 | Pferdekräfte | 1500 | „ |
„ | 3 | „ | 1900 | „ |
„ | 4 | „ | 2300 | „ |
„ | 5 | „ | 2700 | „ |
„ | 6 | „ | 3000 | „ |
„ | 8 | „ | 3600 | „ |
„ | 10 | „ | 4000 | „ |
„ | 12 | „ | 6000 | „ |
„ | 16 | „ | 7200 | „ |
„ | 20 | „ | 8000 | „ |
Neuerdings ist von der Deutzer Gasmotorenfabrik ein stehender Motor konstruiert worden, welcher bei Raummangel an Stelle des mehr Platz beanspruchenden liegenden Motors zu benutzen ist. Bei demselben ist dieselbe Arbeitsweise in Anwendung gebracht, wie sie beim liegenden Motor (s. Bd. 6, S. 939 f.) beschrieben
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0365.jpg&oldid=- (Version vom 13.2.2024)