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Seite:Merlo - Haus Gürzenich zu Köln - 50.jpg

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IV.
Des Hauses Verkommenheit bis zum Jahre 1821.
Die Neuzeit.

     Mit dem Aufhören der Bestimmung zu einem Tanzhaus musste sich auch diese Benennung allmählich für das Haus Gürzenich verlieren. Bald war es nur noch als das Kaufhaus Gürzenich gekannt. Den untern Raum hatte man, seiner ursprünglichen Verwendung entsprechend, freilich immer so geheissen, und es wird kaum zu bezweifeln sein, dass sich schon eine Urkunde vom Jahre 1447 „up sent Gereoins avent zo myddaige“ (im Kölner Stadtarchiv), beginnend mit der Hauptstelle:

     „Wir Heinrich van Koevelentz, hallenmeister, Joeris Schoenhaltz ind Joban van Berchem, burgere zo Coelne, doin kunt und bekennen oevermitz desen brief, dat wir sementlichen gewonnen ind gepeicht hain weder die eirsame wyse heren burgermeistere und raide der stat Coelne yrre steide koufhuys assyse die weche vur seven ind vunfzich mark Coeltz paymentz“[1]

eben auf das Kaufhaus Gürzenich bezieht. Dasselbe unterschied man auch durch die Benennung „Eisen-Kaufhaus“ von den andern städtischen Kaufhäusern. Das 1798 bei Haas und Sohn gedruckte „Verzeichnus der Stadt-Kölnischen Einwohner“ nennt bei der Strasse Oben-Mauren in der dritten Kolonelschaft mit der Nummer 1964½ das „Kaufhaus Gürtzenich, vulgo Eisenkaufhaus“. Ueber den geschäftlichen Betrieb daselbst hat der Rath ausführliche Ordnungen festgestellt, die in mehrfachen Ausgaben gedruckt worden sind. Den dort eingeführten Organismus lernt man genau aus den beiden folgenden Schriftchen kennen:

     „Ernewerte Roll vnd Ordnung an der Eyser- vnd Seydenwagen im Kauffhauss Gürtzenich. Gedruckt zu Cölln, Bey Johan Mertzenich in der Lindtgassen in S. Peter, Im Jahr 1623.“ 6 Blätter in 4°.
     „Ernewerte Ordnung Des Kauff-Hauses Gürtzenich in des Heil. Reichs freyer Stadt Cöllen. Daraus zu ersehen, wie sich die Richter, Haussmeister, Kauffhauss-Diener, Bestedere

  1. Im weitern Verlauf stellen die Pächter drei Bürgen für die richtige und pünktliche Ableistung der Zahlung „up yrre steide rentkamer“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_50.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)