Mecklenburg, und fielen vor die Königliche Majestät auf ihre Kniee, und begehrten und ward ihnen auch gegönnt wie vorhin. Also gingen sie und holten auch ihren Herrn, der kam auch dreimal um das Haus gerannt und ging da zu Fuss hinauf mit fünf Fähnlein: Schwerin, Rostock, Mecklenburg, Wenden und Stargart und das Blutfähnlein, und seine Gnaden hatte an einen rothen, weiten, langen, sammtnen Herzogsmantel, mit Latys gefüttert und Hermelin-Schwänzchen, und auf dem Haupt einen Hut mit einem langen Abhang hinten und vorne mit einem breiten Aufschlag, derselbe Hut war auch von Sammt und gefüttert mit Latys und Hermelin-Schwänzchen. Also kam seine Gnaden und fiel auch dreimal zu Fuss, ehe er vor die Königliche Majestät zu knieen kam. Da er nun vor der Königlichen Majestät auf seinen Knieen sass, ward ihm mit allen Dingen gethan wie vorhin, und das Blutfähnlein, Schwerin und Rostock wurden abgeworfen, und die andern wurden zurückgesetzt. Dann stand seine Gnaden auf und ging neben den Bischof von Münster stehen.
Da kamen die Räthe des durchlauchtigen, hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Ulrichs zu Würtemberg, und begehrten wie vorhin, was ihnen auch gegönnt ward. Also gingen sie und holten ihren Herrn, der kam dreimal gerannt um Gürzenich und kam dann da hinauf zu Fuss mit fünf Fähnlein: Würtemberg, Teck, Sturmfahn, Mömpelgart und das Blutfähnlein, und er hatte an einen kurzen, rothen, sammtnen Rock, unten mit vielen Falten, und fiel dreimal zu Fuss, ehe er vor die Königliche Majestät zu knieen kam, und es ward seiner Gnaden gethan in aller Massen, wie vorhin vernommen worden, und die Königliche Majestät gab ihm Scepter, Schwert, Fähnlein in die Hand, alles wie vorhin, von welchen Fähnlein das Blutfähnlein und Mömpelgart abgeworfen und zerrissen worden, und die andern wurden auf Seite gesetzt, und da stand der Fürst auf und ging von dem Hause und kam nicht wieder.
Da stand auf die Königliche Majestät und ging und kleidete sich aus und ward geführt, wie es vorhin beschrieben worden, auch trug ein jeder Fürst Apfel, Schwert und Scepter wie früher. Danach kamen die Kurfürsten heraus und gingen auf den Quattermart, und zogen sich auch aus. Unterdessen war die Königliche Majestät zu den Fürsten auf das Haus gekommen, und sie hatten
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_46.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)