Herrn Karls, Königs zu Frankreich, und der hatte seinen eigenen Herold mit seinem Wappenkleid; der andere von wegen und in Statt des durchlauchtigsten, grossmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Heinrichs, Königs zu England.
Als nun die Königliche Majestät mit den Kurfürsten also in grosser Ehre sass, so kamen die Räthe und Geschickten des hochwürdigen Fürsten und Herrn, Herrn Konrads, Bischofs zu Münster und Administrators der Kirche zu Osnabrück, und fielen vor der Königlichen Majestät auf ihre Kniee und begehrten, dass Seine Königliche Majestät ihren Herrn, den Bischof, belehnen wolle, und sassen auf ihren Knieen, bis ihnen solches erlaubt war, da standen sie auf und gingen von dem Hause und holten ihren Herrn, der mit vielen Pferden geritten kam dreimal um das Haus Gürzenich, und da ging er zu Fuss auf das Haus mit dreien Fähnlein: Münster, Osnabrück und die Regalia, das etliche nennen das Blutfähnlein, und seine Gnaden hatte an eine rothe, sammtne, gefütterte „Schuve“, also fiel seine Gnaden der Königlichen Majestät dreimal zu Fuss, ehe er vor die Königliche Majestät zu knieen kam. Als er nun vor der Königlichen Majestät auf seinen Knieen sass, nahmen die Kurfürsten ihre Bonetten ab, und ein Bischof von Köln hielt ihm ein Buch vor und liess ihn lesen und schwören, der Königlichen Majestät gehorsam und dem Reich treu und hold zu sein. Als das geschehen war, gab ihm die Königliche Majestät das blosse Schwert, das Scepter und die Fähnchen, eines nach dem andern, in die Hand, von welchen Fähnchen das Blutfähnlein aus dem Hause geworfen und von dem gemeinen Volk zerrissen ward, und die zwei übrigen wurden auf Befehl der Königlichen Majestät zurückgesetzt, denn sie wurden alle des andern Tags nach St. Ursulen getragen. Da dies also geschehen war, stand seine Gnaden auf und ging an die linke Seite neben die Königliche Majestät stehen. Da ging zu der Königlichen Majestät Schenk Christoffel von Lymburg und nahm Seiner Königlichen Majestät die Krone ab, weil sie sehr schwer ist, und der Stallmeister setzte Seiner Königlichen Majestät ein Bonet auf, und das Abnehmen und Aufsetzen geschah dreimal binnen der Belehnung.
Da kamen die Räthe und Geschickten des durchlauchtigen, hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Heinrichs, Herzogs zu
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_45.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)