meldet die Chronik beim Jahre 1498: „Da kam der römische König nach Köln von niederwärts herauf zu Pferde.“ 1503, wenn nicht schon 1502, verweilte er abermals hier und nahm in dem Hause zum Overstolz in der Rheingasse, dem Wohnsitz Johanns von Merle, seine Herberge. Das Ausgabebuch der Mittwochs-Rentkammer hat zu Anfang des Jahres 1503 folgende darauf bezügliche Eintragung:
„Feria quarta. Item den xx schuytzen, de in heren Johans huys van Merll gewacht hant, as uns her konink daselvst zo herbercht lacht ... vii mr.“
Alle bisherigen Festlichkeiten aber wurden an Pracht und Grossartigkeit weit übertroffen durch den Königs- oder Reichstag, welchen Maximilian I. im Jahre 1505 zu Köln auf dem Gürzenich abgehalten hat. Martin Fucker, „eyn armer Diener eyns wirdigen Raits der heiliger Statt Coellen“, hat in einem gleichzeitigen, jetzt fast unfindbar seltenen Schriftchen eine genaue und ausführliche Beschreibung davon geliefert, aus der wir das Folgende entnehmen:
Der Rath von Köln liess, nachdem ihm die Botschaft zugekommen, dass die Stadt für den Reichstag ausersehen worden, sich alle gewünschten und nöthigen Einrichtungen, besonders auch das Unterbringen der ungeheuern Menge vornehmer Gäste, bestens angelegen sein. Vier Rathsherren wurden mit diesen Vorbereitungen beauftragt, und zu ihnen gesellte sich „Henselyn Straisser, der Kön. Maj. Forerer“; auch zwei Diener und Schreiber wurden ihnen beigegeben, zu denen der genannte Berichterstatter Martin Fucker gehörte, den man bei diesem Anlass als „Borchgreiff in der Gebuyr Huys up den Aldenmart“ kennen lernt. Die Bürgermeister, viele Rathsmänner, Patrizier, reiche Kaufherren, auch manche geistliche Anstalten liessen sich für die Ehre der Stadt bereit finden, je nach ihren Räumlichkeiten und sonstigen Verhältnissen den Ankommenden Quartier zu geben, und jedes Fürsten und Herrn Wappenschild wurde an dem betreffenden Hause angeschlagen. Für die Königliche Majestät war „Johan Engelbrechs huys in der Klockergasse“ bestimmt und dabei war für tausend Pferde Stallung gesorgt. Frau Margaretha, Herzogin von Savoyen, des Königs Tochter, kehrte bei „Matthys van Blitterswich“ ein. Erzbischof Hermann von Köln „was gelegert in die Dranckgass in syner Genaden hoff“, der Erzbischof von Trier „in heren Gerhartz huys vam Wasservas, Burgermeister zo der tzyt der stede Coellen“, Philipp, der Pfalzgraf und Kurfürst, „up die Hasenportz
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_35.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)