Godefridi, .. partem domus et aree site bovenmuren, vocate Gurtzenich“. Andere Beurkundungen aus demselben Jahre lassen in ihrem fast ganz zerstörten Zustand nur aus einzelnen Wörtern erkennen, dass sie ähnliche Uebergänge enthalten. Dann aber sieht man den Hof Gürzenich sich in der Hand eines einzigen der drei Brüder allmählich wieder zu einem Ganzen vereinigen, in der Hand des Ritters und Schöffen Johann vom Horne (Urk. 11–13 von 1290 und 1297).
Im Jahre 1330 war Johann vom Horne nicht mehr am Leben, und seine Erben schritten zur Theilung seines Nachlasses, wobei es nicht ohne Schwierigkeiten und Friedensstörungen herging, so dass man Schiedsrichter zu Hülfe nehmen musste. Die Zeiten, aus welchen wir fortan den Nachrichten über unsern Gegenstand nachspüren, führen in die noch wohlerhaltenen und von nun an vollständig vorhandenen Schreinsbücher, vornehmlich in die Bücher Scabinorum, Albani. Hier vernehmen wir, dass in Folge der Theilungsverhandlungen, unter schiedsrichterlicher Mitwirkung der Schöffen zu Köln, der Hof Gürzenich mit seinen vielen Zubehörungen zum Zweck der Theilung in fünf Loose, drei aus dem grossen Haupthaus, zwei aus den Anhängseln gebildet, gebracht wurde. Zu den Erbgenossen gehörte der Ritter Johann Quattermart vom Herzogshaus[1], der mit Johanna vom Horne vermählt war. Die Verhandlungen schlossen damit, dass das Ganze zwei Eigener erhielt, indem der grössere Theil, zum Malzbüchel hin, an den Ritter und Schöffen Hermann Scherfgin kam, welcher Lora, die Tochter Johanns vom Horne, zur Gemahlin hatte; das übrige, zur Marspforte hin gelegen, kam an Loras Bruder Mathias, der von da an den Beinamen Mathias vom Horne genannt von Gürzenich führt. Die Urkunden (Nr. 14–20) sind aus den Jahren 1330 und 1334. Während man aus ihnen entnimmt, dass fünf Erbberechtigte an dem Hofe Gürzenich zur Theilung gingen, finden sich nur vier genannt. Nach der Hornschen Stammtafel bei Fahne[2] muss noch eine Schwester Loppa hinzugetreten sein, welche Nonne geworden, ohne dass sich das Ordenshaus angezeigt findet, welchem sie sich anschloss. Ihren Antheil wird sie ihrem Bruder Mathias abgetreten haben.
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_05.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2018)