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Seite:Merlo - Haus Gürzenich zu Köln - 04.jpg

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Wiedergabe der orthographischen Eigenthümlichkeiten, und mehrmals sind sogar Wörter ausgelassen.

     In dem Hofe Gürzenich nahm Theoderich Gyr seinen Wohnsitz. Wir erfahren dies ausdrücklich aus einer fünf Jahre später eingetragenen Urkunde (Nr. 8), worin er seine Besitzung durch den Ankauf zweier südwärts daneben gelegenen Häuser vergrössert. Hier ist der Gürzenicher Hof als die Gyrsche „mansio“ bezeichnet. Die neuen Häuser lagen zur Kirche der h. Maria im Kapitol hin, welche, gemäss einer im 12. und 13. Jahrhundert häufig anzutreffenden Variante, die Kirche der h. Maria am Malzbüchel genannt ist. Er kaufte von jenem Heinrich Kune von Bonn, den wir bereits aus der frühesten Schreinsstelle (Urk. 1) kennen, und Theoderich Gyr liess denselben bei dieser Gelegenheit die damalige Verzichtleistung auf jedes Anrecht am Hofe Gürzenich bestätigen. Dass die beiden neu erworbenen Häuser oder Häuschen dieselben seien, mit denen sich die Urkunde von 1233 beschäftigt, dürfte kaum zu bezweifeln sein.

     Als nächsten Besitzer, jedoch nur für die Hälfte, finde ich Godefrid aus dem altberühmten Geschlecht der Cleingedank, der mit Elyzabeth vermählt war. Seine Frau wird die Tochter Theoderich Gyrs gewesen sein. Fahne[1] gibt dem letztern eine Tochter Elisabeth, welche mit Ludwig von der Mühlengasse vermählt gewesen sein soll, doch auch eine Tochter Guderad, welche Godefrid Cleingedank geheirathet habe – also wohl unzweifelhaft eine Verwechslung. Im Jahre 1284 werden dann fünf Kinder aus Godefrids Ehe an den Besitz geschrieben, und aus der Urkunde (Nr. 9) ersieht man, wie sich die Zubehörungen des Hofes Gürzenich abermals um ein ansehnliches vermehrt haben. Drei der Betheiligten verzichten sogleich zum Vortheil ihrer Brüder Hildeger und Gobelin (Urk. 10).

     Die andere Hälfte des Gürzenicher Hofes war bei der Gyrschen Erbtheilung an die Eheleute Cono vom Horne und Hadewigis Gyr gekommen. Drei Söhne derselben, Franco, Johann und Cono, erwerben dann auch den Antheil der Familie Cleingedank. Sie beginnen damit im Jahre 1284, wo man in einer vermoderten und verstümmelten Schreinseintragung den Namen „Franco et uxor sua Guderadis, Johannes et Cono fratres, filii quondam Cononis dicti de Cornu“ begegnet; sie erhalten „erga Gobelinum, filium quondam


  1. Gesch. d. Köln. Geschlechter I, S. 112.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_04.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)