daz lobich an der frǒwen min
ir minnenclihe guͤte.
die si bi der schone hat.
der mach si wol gituret sin.
doch hat si bi allen gůtin wibin werdekeit
losich w vmben[1] har des ich iv han giseit.
es si allis ander liebin gar.
so enspreh ich niemer wort der welte war.[2]
lobin. vnd als ich ir wol gan.
so lobet ich si noch gerne baz.
ob sis vir wirde neme.
vnd ob ich es nith baz enkan.
so lase si ez ane has.
mir kan nie wip so nahe in min herze me.
daz ich si nu fromed’e můz daz tůt mir hute vnd iemer we.
wan ich mir so liebez nie nith gisach.
doch frowe ich mich daz ich min stete noch nie an ir zibrah.
von miner frǒwin wer si si.
daz můget mich so daz ich si allen nennin wil
vnd lazem mich doch darnach fri.
Gnade vnd vngnade dise zhueme namin
die hat min frǒwe beide die sint vngelih.
der eine ist arm der ander rich.
der mich des rihen irre
der můse sich des armin schamin.
so enhet ich wedir hazs noch nit.
ich det alse mir dv zhůt gibot.
ich liesz in laster vnd striet
do zhut gibieten mohte. sehet do schuof sis so
daz hundirt werten eininme vngefůgen man.
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_331.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)