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Der Proletarier im Holzschrein vor Gericht, wo unaufhörlich die dreisten Ermahnungen des Richters kalt-spöttisch auf ihn
heruntersausen …
Geduld –
Das Fürsorgekind, das einer verwitweten Megäre in die Anstaltsfinger
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gefallen ist; die braucht bei Männern keine Lust zu suchen, sie hat die Kinder …
Geduld –
Läutert Leiden? Welchen Sinn hat es?
Was haben sie getan, mein Gott: das Pferd, der Hund,
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der Angestellte, der Proletarier, das Fürsorgekind –?
Sind sie schuld?
Woran sind sie schuld?
Nimm ihnen die Geduld!
Nimm ihnen die Geduld!
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Nimm ihnen die Geduld –!
Heinrich Zille
Zweeter Uffjang, vierta Hof
wohnen deine Leute;
Kinder quieken: „Na, so dof!“
jestern, morjn, heute.
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Liebe, Krach, Jeburt und Schiß … Du hast jesacht, wies is.
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_419.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 419. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_419.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)