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Hände an der Schreibmaschine
Meine Schrift kann niemand lesen,
nicht mal ich. Nur noch Chinesen
pinseln wichtig.
Ich will kein solch Pinseler bleiben.
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Mit acht Fingern laßt mich schreiben! Aber richtig!
Hebel rauscht, und Glöckchen klingt,
und die Schreibmaschine singt:
Firma Anton Eiermann
sel. Nachfolger
Würzburg an der Würze
BERLIN NW.87, den heutigen
Sehr geehrter Herr!
Auf Ihr gefl. wenn auch aus-
verschämtes Schreiben vom 16. d. M.
erlauben wir uns, Ihnen mitzu-
teilen, dass von einer unpünkt-
lichen Zahlung unsrerseits über-
haupt keine Rede sein kann.
Sie haben uns bisher erst
9 mal (in vier Wochen) gemahnt,
und kann das in Anbetracht der
allgemeinen Geldknappheit nur
als völlig
normal
Übung kommt so mit den Jahren.
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Und ich schalte wie beim Fahrendritten Gang ein.
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_390.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2017)
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_390.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2017)