pfeift seinen Leuten, und die packen
den Herrn Direktor, binden ihn mit Lassos
und werfen ihn auf ihre Pferde,
und muß nun laufen. Laufe! Willst du laufen!
Du Hund! Die Peitsche saust. Es stöhnt der Chef!
Dann wirbeln ihn die Reiter auf die Erde
und schneiden ihm … nein: nadeln ihn …
und streuen Salz und Pfeffer in die Wunden.
Und Mostrich.
Und der Dschingiskhan
streicht seinen Seidenbart und lächelt: „Na, Herr Zaschke …?“
ergreift der Dschingiskhan den vollen Silberhumpen,
tut einen tiefen Schluck …
„Der Alte hat geklingelt!“
„Sie! Könn Sie mir nicht Ihre Zinstabelle pumpen?“
Jawohl, Herr Direktor Zaschke!
Bis morgen früh, Herr Direktor!
Seppfaständlich, Herr Direktor –!“
So laufen manche Filme tief in Finsternissen.
Du lächelst, Lottchen. Und ich möchte gerne wissen:
Was denkst du dir in diesem Augenblick?
Du machst dir viele Filme aus den Dingen.
Das tun sie alle. Laß sie ruhig drehn.
das, was er denkt, kann man zum Glück nicht sehn.
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_389.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)