n’en sais rien, je ne veux pas m’y méler, je ne connais pas ce monsieur, messieurs.“ Ueberhaupt wurde sie ganz gesprächig. Sie war die Haushälterin des Herrn Liger und hatte gedacht, wegen dessen bekannter Qualität von Einquartierung frei zu bleiben, es war ihr auch bis jetzt geglückt. Mit uns war sie ganz zufrieden und kochte uns zu Mittag ein Ragout von einem lapin. Es war sauersüss und wenig für zwei Soldaten, die hungrig ins Bett gegangen waren, aber doch appetitlicher zubereitet als die Bauernkost zumeist. Sonst konnten wir uns den Tag über in der Stadt umsehn. Wir hatten nur einen Appell, und zwar auf dem Platz vor der herrlichen Kathedrale, den ich mir immer mit dem Krönungszug aus der Jungfrau von Orleans bevölkerte, obwohl er gar nicht dahin gehört.
Am 29. und 30. Dezember marschierten wir bis Blois, und da erlebte ich dann, nach dem Weihnachtsabend von Montargis, eine gleichfalls merkwürdige Silvesternacht. Unser Regiment stand nur etwa 30 Kilometer weiter und wir glaubten, dass wir es am nächsten Tage erreichen würden. Zunächst kamen wir in Quartiere, ich in ein elendes, mit 70 Mann zusammen in ein völlig verlassenes Haus. Am nächsten, dem Silvestertage, blieben wir in Ruhe. Lieutenant Strack, der uns in der letzten Zeit führte, kam Nachmittags in unser Quartier, rief mich und einen andern Einjährigen beiseite und sagte: er brauche zwei zuverlässige Leute, die die Nacht in seinem Quartier zu seiner Verfügung bleiben sollten. Aus der Richtung des Regiments
Friedrich Leo: Kriegserinnerungen an 1870–71. Göttingen: W. Fr. Kaestner, 1906, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Leo_Kriegserinnerungen_36.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)