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Seite:Leo Kriegserinnerungen 14.jpg

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Das Volk steht auf, der Putz geht los!
Wer legt da die Hände faul in den Schoss?
Pfui über dich Buben unter den Spöttern,
Der du nicht dienst den Gamaschengöttern!
Bist doch ein tadelnswürdiger Wicht!
Ein deutscher Putzbursch putzt dich nicht,
Ein deutsches Schmalz beschmiert dich nicht
Und deutscher Lack lackiert dich nicht.
     Stosst mit an, Mann für Mann,
     Wer den Putzstock schwingen kann.

Da habt ihr eine Probe unseres damaligen Witzes. Wenn er lahm war, so hatten eben unsre Seelenflügel auch nicht mehr die rechte Schwung­kraft.

Da schien die Stunde zu schlagen. Es war am 10. oder 12. November, als wir das Wort „ausrücken“ hörten. Die Formen waren auch ganz die einer richtigen Mobilmachung. Aber als wir erfuhren, wohin es ginge, war es nicht nach Frankreich sondern nach Hannover „zur Küstenverteidigung“; wie im Wintermärchen, wo Böhmen an der See liegt. Die Eisenbahnfahrt war sehr greulich, denn ein Einjähriger in unserm Wagen (er war nicht Student, sondern wenn ich nicht irre ein junger Kaufmann, der Name ist mir entfallen) betrank sich dermassen in Schnaps, dass er krank wurde und bald nach der Ankunft in Hannover starb. Wir wurden in Bürgerhäusern einquartiert, ich mit etwa zwanzig andern in einem Hause in der Luisenstrasse, das ich mir neulich, als ich ein paar Stunden Aufenthalt in Hannover hatte, wenigstens von

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Leo: Kriegserinnerungen an 1870–71. Göttingen: W. Fr. Kaestner, 1906, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Leo_Kriegserinnerungen_14.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)