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Die Einrichtung der Hofbibliothek ist in zwei früheren Berichten geschildert. Der erste, von dem älteren Bibliothekdirector Molter, beschreibt den Zustand vor Einverleibung der Bibliotheca Bruchsaliensis und der Klosterbibliotheken.[1] „Der 94 Schuhe lange und 48 Schuhe breite mit 20 Fenstern beleuchtete Büchersaal, der in einem Nebengebäude hinter dem rechten Pavillon des Schlosses steht, ist in zwölf offene Kammern auf beiden Seiten abgetheilt, zwischen denen der Gang des Saales ist. … In dem Mittel des Saales unter der mit Stukaturarbeit verzierten Kuppel steht ein langer Tisch, mit Metall eingefasst und mit schwarzem Leder überzogen. Hier, wo die ganze Breite des Saales sich öfnet, sind in den vier Winkeln eben so viele verschlossene Kabinete angebracht, in deren erstem die Handschriften, im andern die Sammlung von Münzen und Alterthümern, im dritten und vierten aber die Kunstwerke und Kostbarkeiten verwahrt werden.“ …
„Jede Kammer hat einen vergoldeten Schild, sowohl an der vordern als innern Seite, worauf mit goldenen Buchstaben in blauem Grunde verzeichnet ist, welches Fach von Wissenschaften sie enthält. … Die erste Kammer enthält die zur Theologie gehörigen Bücher“ (mit 7 Unterabtheilungen). „Die zweite und dritte Kammer ist der Rechtsgelehrsamkeit gewidmet“ (mit 8 Unterabtheilungen). „In der vierten Kammer ist alles begriffen, was zur Arzneikunde, der Zergliederungs- und Wundarzneykunst, wie auch zur Pharmacie, Chemie und denen davon unzertrennlichen Hülfswissenschaften
- ↑ Badenscher Hof- und Staats-Kalender 1786 S. 129 = Beiträge zur Geschichte und Litteratur. Frankf. 1798 S. XI.
Wilhelm Brambach: Die Grossherzogliche Hof- und Landesbibliothek in Carlsruhe. Karlsruhe, 1875, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Landesbibliothek_(Brambach_1875)_18.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)