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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-379 Seite 376.jpg

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Bericht von Hr. Pfarrer Gabriel Walßer, wegen der grosen Gloken
im Speicher, so Ao. 1736 d 7.october angeschaffet worden.

Nach demme ao. 1734 schon das zweyte kleinste Glocklein gesprungen,
mithin aber der Traurige Landhandel wegen dem roschacher Friedensschlus fort-
hin gedauret, das man mit selbigem genug zu thun gehaabt, und niemand weder
an kleine nach grose Glocken mehr gedacht, besonders auch da hiesige Gemeinde
von denen hinter Sitteren sollen überzogen werden, man sich aber in zeiten,
da alle gütige Mittel nichts mehr verfangen wollen zu einer genöthigten gegen-
wehr gestellet, und deßwegen gleich Trogen, Rechtobel &c. Sturm Leüthen lasen
hier, dießer ursach halber aber ƒ. 60.- gestraft worden auß dem Gemeind sekel
zuzahlen, zu geschweigen der Bußen der Particular Persohnen.
     Theils aber auch hat dieße Gemeind seit 1721 schwäre unkösten ertragen,
Jndemme 1723 die Kirchen vast neu Erbauen, den Kirchhof, und Kirchenplaz
erweitret, vid oben, Ao. 1726 den Weyer a ƒ. 95.- zu der Kirchen erkauft,
1728 hat man die Kirchen mit Stein besetzt, und neue Stühl machen laßen,
so auch ƒ. 326 gekostet - 1730 hat man dasPfarrHaus vergrößeret,
und die Räthen stuben gebauen, welcher Bau ƒ. 653.44 xr verzehrt.
Ao. 1733 ist der Thurm weilen ehedeßen der Strahl 2mahl darin geschlagen
erhöhet und ein neuer Helm verfertiget worden, da die Bau unkösten des-
selben sich auf ƒ. 562 belaufen, Jn gleichem Jahr haben sich die Kriegsun-
kösten, so man mit Wachten etc. laut ein gegebenem Conto ausseklen müßen,
auch auf ƒ. 163.50 xr erstrecket, so das man an keine fernere unkösten gedencken
dörfen - Nachdemme aber jmmerhin wegen schlechtem geläüt klage vor-
gefallen, und in der auseren Verfaßung nur nach eine große Gloken gemangelt,
auch sich der vorbedeüte Landhandel 1736 wieder erfreülich gestillet, So hat
Hr. Haubtmann Jacob Baumgartners Ehlich gel. Haus Frau Anna Schläpfery,
freywillig ƒ. 100.- an eine große Gloken offeriert, und Hr. Haubtm. Ully
Baumgartner im Maaß desgleichen ƒ. 100.- worauf man 1736 [o]tag
d 9. May in einer gehaltenen Kirchhöri Ermehret einen umgang zuhalten,
um zu sehen was ein jeder freywillig an eine große Gloggen Steüren wolte,
hier nächst sind bede Haubtleüte samt dem Pfarrer, von Hauß zu Hauße
gegangen, und haben ƒ. 1952 bares Geld ein gebracht.
     Dem nach hat man die 2 kleinsten Glöklin, weilen das einte
 ge-