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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-341 Seite 338.jpg

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Schüzergaben, allgemeine Landschießeten.

Algemeine Land schießeten waren Folgende.
[Ao. 1744] der neu Erwählte Hr. Landvogt Gebhart Zürcher, in Teufen,       ƒ. 66.-
[Ao. 1764] Hr. acht ortenschreiber      Hörler, von Teufen, desgleichen      ƒ. 66.-
[Ao. 1776] d 30. May gab der zum Landvogt erwählte Bartlime Tanner,       ƒ. 200.-
Es waren 337 Schüzer, ein beyertH. 36 bazen mußte gedoppelt werden,
der ƒ. 813.36 x außmachte, die beste Gab war ein Stier ƒ. 45 am werth, d.
Frey und ledig bekam Johanes Bischof, von Teufen, in der haupt scheiben,
und in der Blaten Scheiben, Schüzermr. Walßer, von Urnäsch. ƒ.
in der magd-Scheiben, Johanes Tanner, von Herisau,
die zweite gab in dießer, Hs Ulrich Rechsteiner, vom Speicher, ƒ.
die drite gab und Vierte, in der hauptscheiben bekam Gabriel Altherr, hier.
mit einem Rehetobler gemeinsam zusammen ƒ. 27.-
Jacob Sturtzenegger, vom Speicher, das dritbest in der blatscheiben,
Es waren auß dem Speicher 28 Schüzer, darvon 22 sticher worden.
[Ao. 1792] gab die Leste Landvogt Schießeten, Hr. Landamann Bischofberger, von AppZ.
Als lezter Landvogt vom Canton Appenzell. ƒ. 110.- Es waren
247 Schüzer von Jnn- und außrooden, Johanes Jller, von Teufen,
gewann das beste. ƒ.
[1816] d 11. bis 14. Junj hat der neu angenomene Landmann Heinrich Ehrsam
in Herisau, ƒ. 300 zuverschießen geben 3 Stier u. waren 260 Schüzer
darzu Heinrich Steiger, auch nach ƒ. 110 geben in eine Glückscheiben.



  Salz Bedüfnis in der Schweiz.
Kein Produkt fählt in Helvetien mehr als Salz, und doch ist keines
für Menschen und Vieh unentberlicher, die Schweiz bedarf der starcken
Viehzucht wegen Verhältnis mäßig mehr Salz als andere Länder,
wegen der ungemeinen Salz ärme wird Helvetien von seinen nachbaren
einigermaßen abhängig, das eß ohne Fremdes Salz nicht bestehen
könnte, biß zur mite des 14ten Jahrhundert, war ein Salzwerk
im Canton Unterwalden im gang, welches aber durch Erdbeben
gänzlich verschüttet worden, und so wurde auch an mehreren orten
in der Schweiz Salz gewonnen, auch im Neuenburgischen war ein ergibi-
ger Salzbrunnen verseigt, nur im Waadtland waren nach 6 Salz-
quellen die mit ungemeinen großen kosten auß zwey abhängenden
Bergrücken abgeleitet werden und nur 8 bis 10’000 Centner leiferen mag.
Kann, u. der ehemalige Canton Bern allein 100’000 Centner Jährlich u.
der Canton Freyburg 20’000 - Centner, u. Bündten eben so viel Consumiert.
Die Schweiz muß dieses Produkt auß Frankreich, Bayern u. Tyrol ziehen,
auch von Mayland, dieses lieferte ehemals viel Seesalz von d. nordafrikanischen
Küsten her, an die Jtalianischen Landvogtheyen.