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Von alt- und neuen Kirchhöry Wälden & Werth derselben.
Laut hiesigem Marchen Büchly hat die Gemeind Speicher einen Wald in des
1t. Michael Rechsteiners Wayd gehabt, vermuthlich aber ist dieser der Nonnen Wald *)
geweßen, ob der Kreüz Gaß in Bendlehn, dieser ging vom Gatter 93 schreit
ob sich.
Ao. 1715 hat man dem Entz Koller die Lorchen[UE 1] nach abgekauft a ƒ. 12 und circa
Ao. 1719 ist dießer Wald verkauft und hernach Gschwendt[UE 2] oder außgereüth[UE 3] worden.
2t. Wald war in Streitschwendy genant, in des Sh Siechenpflegers Sturtzeneggers
Waid, und in des Bartlys Zellwegers Wayd, welcher verkauft wird worden seyn
oder vertheilt ist ungewüß weil nichts verschreiben ist.
3t. Jtem, ein Wald im Hürly genant fangte am Weg ob Pöllis Hanßen
haus an (im unteren Horst) und gieng ohngefehr 180 schreit dem Weg nach hindern
aus Egg u. bis in alten Wald, das der 4t. wird geweßen seyn.
5t. Der Wald im Unterbach genant, war auch eine alte Waldung weillen schon
Ao. 1681 und 1709 die vorgesezten dort gelohret[UE 4] und gemarket haben.
6t. Wald war der neue erkauft auf dem Ebny wie nebendstehend beschreiben.
*) Wegen dem namen Nonnenwald wolten ohnwüßende abergläubische
Leut behaubten, das ein Frauen Kloster dort gestanden, und ein
verborgner Schaz sich da befinde, das würcklich in 1750r u. 1760r
Jahren dort Schaz gegraben worden, aber sich betrogen befunden.
Von Steinegg und Watt und anderen gemeinen hölzer und Gemeinwerch
Boden ist hierin pag. schon beschreiben.
[Ao. 1808] Vor dem neuen Kirchenbau hat die Kirchhöry Speicher nachfolgende Wäld gehabt.
Im Unterbach mit vielen grosen Tannen, war im Werth circa ƒ. 1200 wenigstes
Auf dem Ebni und Horst eine schöne grose Waldung am werth ƒ. 2000 wenigstes
den Waysen guth gehört ob dem Hörly ligend 2 stp. am werth ƒ. 400 do.
Ferners der Nördly Wald dem Waysenhaus gehörig am werth ƒ. 800 do.
Jtem ein Trat oder Wäldly ob der Rütty, dem Waysenhaus ƒ. 100 do.
Ein stuck Wald in Ully Jsenhuts Wayd vor ƒ. 600 ungethan zum Waysenstall.
Anmerkung
- ↑ Lärchen, auch Lärchenholz
- ↑ Bäume absterben lassen durch entfernen der Rinde
- ↑ urbar machen durch roden, abbrennen von Bäumen und Sträuchern
- ↑ Steine anhäufen
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-329_Seite_326.jpg&oldid=- (Version vom 22.11.2024)