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Alte und neue Landstras durch den Speicher.
[1723] Die Straß über Vögelisegg verbreiteret worden, sie habe sich mehr rechts im
Sonder gegen Egg Hölzly gezogen, weil über Vögelisegg mit Wägen vast
nicht zufahren war, so hat Hr. L. Bau Herr Johanes Rechsteiner, solche in besern stand
[1767] gestelt, viel Felßen wegbrechen laßen, und die Bühlgaß etwas ausgefült
[1778] und verringert, wie auch verbreitet worden, es war eine Tiefe holle Gaß auf
beiden seiten Waldig, bis ein neu Haus die Tuben dahin gebauen worden,
so ist das holz weggethan u. die Wildnus von Studen ausgereüttet worden.
Auch mit Steinen besezt worden, wo von alten Zeiten her die Straß nur mit brügel
5 bis 6 schuh lange sind belegt gewesen, bey aufschlag des holzes aber Stein angeschafft.
[1784] bis 1786 ist die Straß über Vögelisegg ganz ausgefühlt u. auf einen neuen
plan höher gegen Fußweg hinauf gelegt worden.wie foljo 203 das weitere
zuleßen ist. Eß war ein Fußweg vom Brand hinweg bis Hinterwis zur
Landmark, welchen man ausgehen lasen; aber nicht ohne Reüen der fußgänger.
[1780] am neu Jahrs Abend hat eß so stark gestaubet das eß über Vögelisegg 8 bis 10 Schuh
Tiefen Schnee gemachet, das man wider den uralten Winterweg brauchen
müßen durch ballen Jacoben u. Hanesen häuser zu, über alle höhy, desgleichen
waren alte Winterweg, vom Maaß rechts bis auf Vögelisegg:
[1781] ist wider ein umgang im Speicher gehalten worden die Stras außzufüllen
Hinter dem Ack genant, (hinter dem aker war der rechte nammen) diese holle
Gaß war mehr als 6 schuh Tief miten im Dorf bis in Brand u. Vögelisegg hinauf.
Darzu ist von Sigmund Baumgartner genug Erd gekauft worden a 50 btHr.
oder ƒ. 120, diese ausfüllung brauchte etlich tausend Fuder Erd, und dem
Johanes Rüschen im Brand ist auch a ƒ. 44 boden zalt worden so viel die
Straß verbreitert worden, hat aber wider Landrecht den grunhag auf die
mark gesezet oder an die Straß, die kosten belaufen sich vor Speicher wider
auf viel hundert gulden an geld und Frohnen, u. war vortheilhaft das
man im Rüschen Gut an der Straß genugsam Stein brechen können.
Die hägg waren wenigstes 18 Schuh weit von einander das man glaubte
das sey die alte Straßen breite geweßen ehe die Straß so Tief ware.
Vor dem Herberig hier, war auch eine tiefe schmale Gaß, das solche
Landstrassen durchaus beweißen das die obrigkeitliche Straß schon viel Jahrhunderte
gebraucht worden, also war sie auch in Trogen, im Grund u. Sand genant.
Welche ich alß Lands bauHr. ausgefült und neu machen müßen.
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-323_Seite_320.jpg&oldid=- (Version vom 11.12.2024)