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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-264 Seite 261.jpg

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Von vermöglichsten Geschlechter die von Gott gesegnet.

[Ao. 1638] Der erste Leinwand Macher im Speicher war Hans Rechsteiner, Elsen Hans,
[AU 1] genant, und in anderen Gemeinden sagte man ihme der Leinwatmacher zum Speicher,
da er angefangen 1638 haben die rothen Tuch 77 Pfenig gegolten, und ao. 1674
nur nach 23 Pfenig, und Ao. 1695 da er aufgehört 31 Pfenig, laut seinem Buch,
welches eine ordentliche handschrift enthalt, zu selbiger Zeit da nach wenige sonst
schreiben und Leßen konten. Obschon er von seinen Eltern nicht viel Ererbt so war
er von Gott gesegnet worden das er einer der vermöglichsten Männer in der Gemeind
abgeben, und seine Verlaßenschaft sich 1697 auf ƒ. 33000 belauffen, welches zu selbiger
Zeit viel sagen wollen. Er war auf dem Rüscher, und Röhrenbrug wohnhaft, und seine
Güter erstreckten sich bis in Gern hinunter, das auß seinem boden circa bis
12 Güter entsprungen, er ist auch viel Jahr Haubtmann alhier geweßen, und auch
Lands Bauherr. Seine Söhne widmeten sich auch dem Leinwand gewerb, und der Vätter-
[AU 2] liche segen ruhete auf ihnen, das Ully und Häny # widerum so Reich worden alß der
Vatter war, so das der Häny häuser und Städel zusammen 13 First gebauen, und auch
13 Kinder hinterlaßen, so vermehrten sich seine nachkommenden, das es schon viele
Jahr das größte geschlächt im Speicher geweßen, und 1629 in der Pestilenz war
eß außgestorben bis an obigen Hans Rechsteiner, der alß ein junger Knab in des
Kriegers Mühly sich aufgehalten, bey einer Bäsy, wurde erzehlt mir, das er Freund
auf Gaiß gehabt, und der Vatter des Hr. Landamann Rechsteiners von Trogen auf
Gaiß gezogen, ist gewis, auch ds diese Rechsteiner hier auch von Trogen herstammen, von dem
Baschly Rechsteiner, und Els. Brudere, nach damalliger redens art. T.T.b.
in dem 18. Seculo sind auch die nachkommenden von Gott reichlich gesegnet worden
[AU 3] in ihren Gewerben mit Leinwand, barchet, Mugga, und Mosselin Fabricieren,
das der Heinrich Rechsteiner (obigen Hänys gros Sohn) ƒ. 600 geErbt, u. ca. ƒ. 90’000 hinterli
und der Haubtmann Bauherr Johanes Rechsteiner, in Kalabind, über vil Tonengold,
und seines bruders Baschon Rechsteiners vermögen steigte nach höher, weil er den
Bauherren hat Erben können. Wie auch andere vermögliche Rechsteiner, gab es mehrere.
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      Eugster, sind zum zweit größten Geschlächt im Speicher angewachsen, und kommen
die meisten von einem Ulrich Eugster her, der auch Ao. 1629 in der Pestilenz ge-
storben, und ein Sohn Hans Eugster hinterlaßen, der ein Gut auf Hochrüthy
gehabt, und der Baur genant worden, von deme die Stämmen entsprungen und
genant wurden Bauren Drias, Entz, Lierdt, Jacob, Ulrich, Hans, Michli, Christen.
Zu ende des 18t. Seculo hate es etliche vermögliche Männer durchs Fabricieren abgeben.
      Koller, war eines von ältesten Geschlächter im Speicher es waren schon vor
der Reformation auf dem Rüscher wohnhaft, im Sonder, und Kohlhalden, und komt
dießer Geschlächts Nammen vermuthlich vom Koll brennen her, eß war alzeit
zimlich groß u. hate vermögliche Leut, doch bis auf die Zeit ziml. abgenommen.
Es waren 3 Brüder haubt Hans Koller, an Kolhalden, und Entzs Koller im Sonder, &
von diesen Stammen die meisten Koller im Speicher her, der 3te ist auf Teufen kommen.

  1. die Leinwand ist die reellste Fabric der ganzen Schweiz weil das rohe Material im Lande gebaut verarbeitet u. zu manigfachem selbst gebrauch bereitet wird.
  2. # Elßen Hs. Ully, u. Häny genant. Des Vatters Segen bauet den Kinder häußer heiß es.
  3. gute ordnung, Sparsamkeit u. haußlichkeit machten sie reich. d. hoffarth u. Moden sucht waren sie Feind, u. suchten andere darvon abzumahnen.




Anmerkung

  1. Seitentitel erstreckt sich über Seite 261 und 262