214
111
Von Der Feuerschau & Nachtwächter &c.
[ca. Ao. 1750] Jst zur algemeinen sicherheit, und vorsicht wegen entstehender Feuers gefahr,
vor gut angesehen worden, Nachtwächter anzustellen, zudem Endhin
ist die Feuerschau ausgesezt, und erkennt worden, das alle Häuser Jnnert
dem Mühle Graben darzu gehören sollen. Und ob der Stras, nach der Rüscher,
Scheiben, Schopfen, und Rüthenen, welche Leste zwey ort man hernach
ausgelasen, Ao. 1750 waren hiemit nur nach 40 Häußer in der Feuerschau,
und biß auf Ao. 1778 ist solche auf 63 Häußer angewachsen.
Hernach hat man Ao. 1785 auch die Häußer in Willen aus dem Wachtroodel
entlasen, und hingegen 5 andere am Brand hinder dem Bach eingeschreiben.
[Ao. 1750] Ruf Plätz auf welchen die Wächter die Stunden Rufen müsen sind folgende:
1./ auf dem Kirchenplaz bey der Linden gegen Pfarrhaus.
2./ hinder dem Pfarrhaus im Fußweg gegen der Kalabinth
3./ auf dem bogen gegen Kohlhalden.
4./ unter mr. (beck) Johanes SturtzenEgers, bej Hr. hbtm. Kellers Fußweg gegen Gern
5./ auf der Röhrenbrugg gegen der Kirchen.
6./ hinter der Schießhüten, gegen Hr. Jacob Schlapfers haus.
7./ bey der Meglen Riglen gegen Maß.
8./ bym Rüscher Gatter gegen dem Rüscher.
9./ zwischen mr. Ully Kollers und mr. Johanes Toblers im Brand.
10./ bey Hr. Doct. Zuberbühl. haus Egg, das Maas ab.
11./ ob Hr Johanes Baumgartners, bey der Riglen gegen Ebni
12./ auf dem Meglen bühel außert der Stapfeten, gegen dem Dorf.
13./ Jm fußweg, in Rütenen gegen der Blaten.
14./ Vor den Häußeren, in Rütenen.
15./ bym Schopfen gatter gegen Bendlehn.
16./ bey Hr. Maths. Schläpfers gatter, gegen seinem haus.
17. ob dem Herberig Stal. auf dem Creutzweg. Den Marcktweg ab.
Ao. 1750 ist einem Nachtwächter Jährlich ƒ. 26- gegeben worden, und nach
wohl verhalten ƒ. 4.- Trinckgeld. Stefflis Hs. Weiß war der beste Wächter.
Ao. 1763 ist der wachtlohn auf ƒ. 30.- gesezt, und ƒ. 4.- Trinckgeld geben.
Ao. 17 auf ƒ. und Jährlich ein paar schu &c.
Ao. 17 auf ƒ. 40.- und ƒ. 4.- Trinckgl. do.
Ao. 1785 auf ƒ. 60.- Ermehret worden, aber dan kein gut Jahr mehr
im Dorff einziehen, sind aber gleich widerum gangen, und auch von meisten Bekommen.
Ao. 1801 ist der Lohn auf ƒ. 66 bestimt worden, oder monatlich ƒ. 5 1/2.
Ao. 1806 im herbst p. 1/2 nacht 15 xr ƒ. 91.- u. alle Jahr ƒ. 5 1/2 an Stifel oder Schuh Trinckgeld.
Aber die Feuerschau bis auf Brugg Erkent, das ca. 80 häußer in die Feuerschau gehören.
Eine neue anlag gemacht die alle 1/2 Jahr eingezogen worden und ƒ. 106.7 xr betragt.
[Ao. 1779] vor der Sitteren mag Speicher das größte Dorf seyn, ausert Gaiß hate
[AU 1] über die 70 Häuser in der Feuerschau, ohne die Häußer über der Brug
und andere die am Dorf stehen, werden nicht in die Feuerschau gerechnet.
- ↑ vor der brunst
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-217_Seite_214.jpg&oldid=- (Version vom 7.12.2024)