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Strahlstreich im Speicher, hat Eingeschlagen.
# Bishofbergers Cronik meldet Ao. 1672 a 29. Julj Nachmittag gegen abend
[Ao. 1672] schlug die Strahl zum Speicher in Hs Schwendimans ins Hauß durch das Kemmy in
[AU 1]die Küche, Stuben und Stadel &ec. ein Töchterlj in der Kuchy neben der Mull
stehend ist todt gebliben § die Mutter aber aus der unmacht sich wider erhollet,
[Ao. 1680] meldet desgleichen, das der Strahl zum Speicher d 12. Julj B.C. 497 bis 499
in eine neue behausung ganz wundersam und mit grosem gewalt eingeschlagen.
[ # 1661] hat eine ganze Kilchhöri im Speicher, dem Hans Kellenberger, Küfer, wegen seines
[AU 2]erlittenen Brandschadens die ƒ. 16 Stür nach gelaßen und verEhrt.
Ferners macht Walsers Cronick.
[Ao. 1700] a 8. augustj in der nacht a 1 uhr, schlug der Strahl in Kirchen thurn Speicher.
[Ao. 1712] im Heumonat, hat der Strahl wider in hiesigen Thurn geschlag. nicht anzündt
[Ao. 1728] meldet er, in der schrift oder briefe so in hiesigem Thurn Knopf sich befinde,
das der Strahl abermahl in Speicher Thurn geschlagen, aber nicht angezündt
u. das vierte mahl Ao. 1804 pag 109 zu lesen.
[Ao. 1724] a 13. May, am morgen früh, schlug ein förchterl. Donnerknal, im Speicher
in das wirths Haus zum Herberig, worvon weitläufig Walsers Cronick m.
[Ao. 1769] a 6. Christmonat sache man miten in allem Sturm und schneyen, an einem
[AU 3]Sontag abends a 6½ uhr eine auserordentliche Helle an unserem Kirchen thurn
hier, das vielle Leuth erschrocken, und vermeint der Thurn brenne, bis man
ins Glogen haus hinauf gangen ist zusehen, die auslegung darüber wurde
gemacht, das solches ein SantElmus Feuer gewesen. (ca. 6 bis 7 hoch anzusehen)
man sahe blitze in der Fernne mit Donner begleitet, da der Wind viele Subtille
Sulphurische Theilchen mit sich geführt, und von dem blitz angezündt, und ein
Dünsternes Liecht verursachet, welches circa 6 bis 7 schu oben am thurn an-
gewachsen und ca. 1/4 stund gedauret, Schneyen und Sturm wind solle sit 1725
nicht mehr so starck gewesen seyn. Sonsten bej Sommerzeit es den Thurn hätte
mögen anzünden.
[ao. 1760r.J.] hat das Wetter an einem Sontag abend, in einem nahe hinter unßerm
Parrhaus stehenden, Holzapfel baum geschlagen, und denselb. verspideret,
alle dorfgnosen wurden sehr in schrecken gesezt, wil bald ein Jegl. geförchtet
der Streich seye in sein Hauß geschehen. Dann man sahe gleichsam das Feuer
[AU 4]auf dem blaz herum wallen. Unser Hr. Pfarrer Empfangte sonderbar
grosen schrecken, und hat den ersten Sontag darauf eine rührende Predig
gehalten, und verhandlet. „die güte des herren ist es, das wir nicht gar
aus sind“ welches w die ersten Wort gewesen seyen, die ihm in den Sinn
gefallen, so bald er vom schrecken, wider zu sich selbst gekommen seye. &
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-211_Seite_208.jpg&oldid=- (Version vom 7.12.2024)