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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-142 Seite 141.jpg

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Die Gemind Speicher Bekam einen vicare, und Verbeßerte Pfrund.

[AU 1] Einem vicare vor die Gemeind annehmen, wolte viellen Gmeindsgnosen gar
nicht gefallen, Jnsonderheit das sie alle Jahr ƒ. 200.- darzu zusammen
steuren solten, machte so wenig lust zu einem vicare, das man sorgen
müßen die Kirchhöry möchte widrig ausfallen, deswegen ist von
dHHr.Vorgesezten, vor rathsamer erachtet worden, nach vor der Kirchhöry
einen umgang zuhalten, welcher an einem Tag von samtl. Vorgesezten
in der ganzen gemeind gehalten worden, um Zuerfahren was die
gemeindsgnosen deswegen vor gesinungen haben, und auf was art
man geneigt wäre zusteuren, oder die ƒ. 200.- zusammenzulegen.
Bey dißem umgang aber hat es sich gezeiget, das man vast ein-
stimmig gesinet, mit dem Hr. Pfarrer gedult zutragen, aber vor
die kleine gemeind keinen Beständigen vicare zuerwehlen, sonderen
nur das Pfrundgeld zuverbeßeren, und dann köne Hr. Pfarrer
sich Hielf verschaffen mit einem vicare oder Prediger wie im Beliebe, so lang
[AU 2]die gemeind köne darmit zufriden und vernügt seyn.
[d 17. Juljus] wurde die Kirchhöri gehalten, und die Kirchen war von frömbden und
Heimschen so stark voll, das vielle Leuth kein plaz bekommen &c.
die umfrag bey dHr. Vorgesezten falte der gemachten abfasung zuwider
nicht ein stimig oder einmüthig, sondren zwej stimmig auß.
Das erste Mehr wurde gemacht ob man einen vicare annehmen und al-
Jährlich ƒ. 200.- darzu einen zusammen schus machen wolle, das bekam wenig
händ, das zweite Mehr aber, oder ob man das Pfrundgeld verbeßere
und dann den vicare dem Hr. Pfarer überlasen wolle, gab vast ein
einhelligs Mehr, desgleichen wurde volkommen einhellig ermehret das
[AU 3]Pfrund geld wochentlich anstat ƒ. 5.- ƒ. 8 zugeben, mit Jnbegriff des
holz gelds so bis dahin ƒ. 36.- Jährlich geweßen, darzu solle ein
jewilliger Pfarer schuldig sein die Räthen- und Rath Stuben zufeuren
so oft eß nothwendig, und Endlich wurde ein neuer Umgang ermehret
zur vergröserung des K. Capitals, worzu Reichliche gaben versprochen und zalt worden,
wie hier die Steuren Fol. 250 zusehen, zusammen ƒ. 3861.- willig bekommen.
Hr. Pfarrer gab den Hr. Canditat Küng, vom Stein, den HHr. Vorgesezten
in vorschlag, welcher genehmiget worden, um so viel mehr willen viele gemeinds-
gnosen, grosen Lust gegen Hr. Küng geäußeret.


  1. Ao. 1787 Juljus sind zwei umgäng und eine auserordentliche Kirchhöri gehalten worden wegen einem vicare &.c.
  2. Kirchhöri
  3. das Pfrundgeld wurde auf ƒ. 8.- ermehret.