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Alte Geschichte so den Speicher betrefend vor Jhrem Kirchebau.
[Ao. 1459] haben Trogen, Teufen, Speicher, & Roten genant, den Kirchen Zehenden
[AU 1] zu St. Lorenzen abeglößt, dahin sie Pfarrgnösig geweßen, und auch Recht
in Steinegg u. Watt gehabt, so hat Jhnen Pfleger Ullrich dieße zwey halbe
Wald, nebst obbemeldten Kirchen Zehenden zukaufen geben um 500 lb. d.*)
und ligt der Kauf Brieff, & quitanz darvon in d. Trogener Tristkammer (oder LandArchiv.
und die anderen Gemeinden haben abschriften darvon gemacht *)
[Ao. 1538] am heill. 3.Königs Tag haben Trogen, Speicher, Teufen, & Rothen,
die gemeinsammen Wälder Steinegg & Watt, mit dem Fürsten ver-
theilt, und wegen künftigen Rechtsamen Sigl und Brief gemacht, wie
auch eine Verschreibung der Marchen, die Ao. 1547 wider Erneuret worden.
[Ao. 1542] haben die Käufer, d. obgedachter 4 Rooden, Verordnungen gemacht wegen den
Wälden Steinegg, u. Watt, und Pannwarten von jegl. Rood gesezt, die
den antheilhabren das Holz außtheillen, welches von Landamann u. Rath
in Appenzell gutgeheißen worden. Die Copey ligt hier in der Rescammer.
[#Ao. 1540] ein Spruch Brief, wegen Steinegg und Watt Holz, das sollen Bannwart gesezt
werden, welche auf jegliche feurstat gleich viel Holz außtheillen, welche
unter der Straß u. nach bey der Straß in Teufen sitzen sollen in das Watt
theilt werden, u. dan Trogen, Speicher, u. Rotten, u. die im Tobel, sollen
in Steinegg theilt werden, alles Treulich u. ohngefährlich.
[ca. Ao. 1603] Jst Steinegg u. Watt vertheilt worden von Trogen, Teufen, Speicher, Rotter,
u. weil sich Rothen, vom Speicher getrent u. zur Teufer Kirchhöri geschlagen,
so bekam Teufen die halbe Waldung, deßwegen das Watt Holz ihnen ganz
allein wird zu theilt worden seyn, Trogen u. Teufen hat diese ihre theil
Waldung vor gemeines Kirchhöry Holz behalten, hingegen Speicher hat wahrschl.
solches mit anderer Gemeinds Waldung unter die Bauren vertheilt, das
alle alte häuser u. Güter zum Speicher, theils aufem Ebni, Risl, Siz,
und andere in Stänegg ihren theil bekommen haben.
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[1467] *) hat der Abt die Steinegg wieder gesucht an sich zubringen, und Watt.
*) Diese 2 Wäld Steinegg und Watt in Teufen gelegen) hab das Gottshaus
St. Gallen vom Bischof von Constanz u. seinem Stift erkauft (B! damals der Trogner Wald genant.)
[(damahlen] Jezt Steinegg, und laut Kaufbrief auf Constanz gehört) und ist dieser Kauf durch 6
Eydgnösische Raths botten zustand gebracht u. gesiglet worden, deßen ungeacht hat
[Ao.1538] Abt Diethelm & Confent, wider alle Waldung angesprochen, deßwegen man endl.
was im Land Appenzell gelegen, mit dem Abt Vertheilt u. außgemachet.
Weil Speicher, Trogen, Teufen, u. ihre mit Rooden, sich auß diesen ihnen eigenthl.
u. erkauften Wälder beholzet, so hat der Abt sich darüber beklagt u. nicht mehr also
geschehen laßen wollen, deßwegen die Theillung u. abmarchung erfolget.
- ↑ Jn diesem Brief Steinegg ist vor altem d. Trogner Wald genant worden d 1460
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-091_Seite_90.jpg&oldid=- (Version vom 27.11.2024)