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Neue Eintheillung der Rooden im Appenzellerland.
[AU 1] Nach deme die Appenzeller Jhre Freyheit und Selbständigkeit erlanget,
und zuwegen gebracht, ist auch eine andere eintheillung in 12 Rooden, (oder Kriegsrotten)
gemachet worden, und in 6 Jnnere und 6 außere Rhoden das Land abtheilt
worden, nach Hr.Decan Bischofbergers Cronic pag 6. wurden solche in Jnnrooden,
[AU 2] genant. 1te Schwendiner, 2te Rütiner, 3te Leener, 4te Schlatter, 5te Gonter-
und 6te die Ringgenbacher Rood. Die außern Rooden waren folgende
1te Urnäschen, 2t Herisau, 3t Hundwill *) 4te die obere- und unter Teufr.
und Trogner, Rhod samt Grub, Kurtzenberg, ober- und unter hirschberg,
samt Oberegg, haben sich durch die Theilung zu Trogen gezehlt, und Gais zu appenz.
vormals zur Ringgenbacher Rood, kam Ao. 1598 zu auß Rooden in d. Landthl.
Vom Speicher macht unser Hr. Pfarrer B. Anhorn in seiner geschreibenen
Appenzeller Cronic „das Speicher samt der Gemeind Teufen mit etlichen
häußer in Habsach, machend eine ganze Rood, und gebend in kleinen oder einfach.
Rath 12 Mann und in zweyfachen Rath 24 Mann, B! auf Appenzell.* *)
[AU 3] *) Demnach ist in Walsers Chronik p.3 die angab nicht richtig, das Hundweil da
vor 2 Rooden gerechnet worden, weil eß hinter der Sitern 4 Rhoden geben hat,
und vor der Sitern als im grösern und volkreichern theil nur 2 Rhoden gewesen
wären. Nach dem Kirchenbau in Trogen Ao. 1417 wurden hernach die vor
dem Bach im Speicher auch auf Trogen Pfarrgenößig, bleibten aber gleichwohl
unter ihren eignen haubtleuten, und waren eine halbe Rood und mit ober-
Teufen machten sie eine ganze Rhod auß. ** *)(Anhorn u. Bischofberger sind hierin einstimig)
Und die in der Habsach waren anfangs auf Goldach Pfarrgnösig u.
[1461] hernach auch auf Trogen Pfarrgehörig worden (wie Speicher und Bendlenn.)
Bis zum Kirchenbau im Rehetobel, Habsach zur selbigen Gemeind und auch
unter selbige haubtleut kommen. Sie bekammen aber nach Streit mit Speicher,
1579] weil Habsacher auch die höltzer und Gemeinden so in der halben Rood Speicher
gelegen angesprochen, sind aber vom Landrath in Appenzell der halben Rood
[AU 4] Speicher zuerkent worden, alß ihr eigen guth wie von alters her seyn und heisen
sollen. (pag 57 hier ist das weitere zulesen Ao. 1554 hat sich Gais zu Teufen zelt worden.
**) Also ist glaubwürdig das ober- und nider Teufen, in zwey Rooden getheilt gewesen,
[1554] da die französischen Penssionen aufgetheilt worden hate Teufen nur 316 mann, i.R.C.
da die ganze Rood zusammen gehört, hate Teufen keine grösere anzahl gehabt siehe nebends.
Aber die Rhoden waren in etliche Gemeinden zerstückelet damahlen, zum
beyspeil, die Rood Speicher war vertheilt in ihrem Kirchengang auf St.Lorentzen,
Trogen, und Goldach, Bendlehn nante sich auch wie auch ganze Gemeind Bendlenn
und hate ihre gemeinsame Waldung allein, welche sie unter ihre häuser u. Güter
[1601] vertheilt haben laut Sigel u. Brief in der Tristkammer hier. Also auch ander Roden.
***) Da das Land in 4 Reichs Ländly getheilt, wird Speicher nicht zu Teufen gehört haben. Der
- ↑ XV. Seculo. Ao. 14. .
- ↑ Diese eintheill. der Rooden ist bis zur Landtheillung verbliben. Gaiß bey der Reformation zu V.R. geschlag.
- ↑ Hundwil war in 2 Rooden nur getheilt wegem Kirchgang da die ober Rood auf Appenzell, die untere auf St. Gallen gen St. Leonhard Pfärig gewesen. W.C. 86.
- ↑ Wegen Kirchgang Teufen waren auf St. Jörgen u. St. Lorenzen Pfärrig.
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-085_Seite_84.jpg&oldid=- (Version vom 27.11.2024)