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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-084 Seite 83.jpg

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Eintheillung der Rooden unter Aebtischer Regierung.

[AU 1] Unter der Seibenhundert Jährigen Regierung, und der 49 Äbten, haten
manche Veränderungen in der Regierung und andern sachen stat, eben
so auch in der Eintheillung des Lands welches nicht allezeit nach den
Amteyen getheilt geweßen, sondern auch in Rotten oder Rooden.
Die Gemeinde Trogen hate derselben 6, Laut Walsers C. pag 111.
Namlich die 1te Schwendiner, 2t Rother, 3t Speicher oder Vögelis-
egger, 4t Rothenweißer, 5t Trogner, und 6t Tableter Rood. *)
Alle zusammen gehörten unter einen Ammann welchen der Abt ihnen gab,
diese Eintheillung scheint von damaliger Kriegs einrichtung entsprungen
zu seyn, dann eine jegliche Rott oder Rood habe von anfang ein Panner
bekommen, und jede Kriegs Rott war für sich selbst, aber alle mußten
dem Abt zu gebotte stehen, auch wurden hauptleut gesezt darüber.
     Und mit andern Gemeinden waren auch andere Eintheillungen, eine
Jegliche hate fast eine absonderliche herrschaft und Gerichts Herrlichkeiten,
von ältern zeiten her war das Land gesönderet und gehörten nicht zusammen
[1378.] Haben sich Appenzell, Urnäsch, Hundwil, und Teuffen, verEiniget u.
sind mit den Reichsstädten in Schwäbischen Bund getretten und dahero
die 4 Reichs Ländly genant worden, welche das Appenzellerland auß-
gemacht, darauf berufte sich der Abt in seiner Klag (Walsers C. 279.)
[1421.] über den Eydgnößischen Spruch „das die Appenzeller nicht nur von
Gotts Haus St.Gallen abgerißen, sondern gar für einen Souverainen-
Stand erklärt, und ihre Landmarken um ein namhaftes ergrößeret worden
vor deme hätten eigentlich nur die 4 Gemeinden Appenzell, Hundwil,
Urnäschen und Teufen, zum Appenzellerland gehört: anjetzo aber
werde auch Herisau, Trogen, Speicher, Gaiß, und das gantze
Sonderamt darzu gezehlet, die Bottmäßigkeit in dießen Landen
seye ihme entrißen, und bleibe ihme nichts mehr übrig als etwas weni-
ges Einkommen, welches mit der zeit auch könne abgelößet werden.“
[1479] da die Kirchen in Teufen gestiftet worden, sind die Marken und Grentzen
gegen Speicher also bestimt worden, vom Abt zu St. Gallen im Stiftungs Brief.
Von Metmanegg zerichtis (grad) in Steinegg das holz an der
Landleutletz.“      dieße neue Kirchhöri Teufen, nebst Bühler, hatte
damals vngefahr Siben vnnd Sibitzig feuer stett, also auch nicht mehr
häußer, vnnd Güter, so wenig war das Land nach bewohnt, das nur
zwey bis dreyhundert mann in der großen gemeind T. waren und sich bis Ao.
[1800] so wohl an güter als volk mehr alß dreimahl sich vermehret.


  1. Es waren Ämter in Appenzell, Hundwil, Urnäschen, u. Teufen, sind abts amtleut geweßen. Es waren 13 Rottenpfleger die anlagen vertheilen mußten. Arx. pag 80. *)Tablet hieß vordeme der ober Witenbach.