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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-063 Seite 62.jpg

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Schazungs Geschichte unter Aebtischer Regierung, Krieg & Waffen.

[1380 ca.] Abt Kuno hat Jede Waffenfähige mannsperson in Rödel aufgezeichnet, eines [arx 104.]
jeden Ligenschaften, und fährendes Vermögen war geschäzt u. aufgeschrieben. *)
Jn jedem Hauße lagen die dem vermögen deßelben angemeßenen Waffen in
Bereitschaft; in wohlhabenden Häußern Harnische, Beckelhauben, Eißerne Hand-
schuhe, und Armbrüste, in minder begüterten Beckelhauben, Handschuhe, und
Helbarden, in den ärmsten Hütten Helbarden, u. oft hatten diese so bewaff-
nete Männer im freyen Felde der Rüterei der vom Scheitel bis an die fuß-
sohle mit Eißen bedeckten Edelleute die Spitze gebothen. Dieses wußte Abt
Kuno gut, deßwegen traute er den Appenzeller Bergleuten nicht wohl.
*) Laut der Schazung beßaßen z.B. in der Lener Rood zu Appenzell 90 Haus-
vätter an Ligendem u. färendem Gute.  2912 mark.
Jn der Schlatter Rood 60 Haußvätter.  - 2057 do.
Jn der Schwendiner Rod 73 Hausvätter.  - 1972 do.
Jn der Gunter Rood 84 Hausvätter  - 2231 do.
Jn der Rütiner Rood 67 Hausvätter.{ - 2122 do.
Jn der Rickenbacher r.39 Hausvätter.{{idt2|100} }- 795 do.
Samtliche Ligenschaften in allen 6 Rooden 12089 Mark, hatten 414 Hausvätter
und in denen 414 Familien waren 290 Panzer, 299 Beckelhauben, 622 Hand-
schuhe, 291 Helbarden, 17 Armbrüste, und ein Spieß, anzutrefen, (und so auch
in andern Gemeinden oder Rooden mag eß auch gehabt haben.)
     Die Reichsten Familien in Appenzell waren, die Suter, Gaißer, Stöber, auf der
Staig, Speck, Norder, am Nord, Entz, Lener, Steger, Hürler, Breißing, Häch, Schell,
Ludwig, Schwendiner, Oprecht, Niderhauser, Wildisteiner, Himmelberger,
Toppelstein, uf der Rüti, Gschwend, in der Schwendi, Tupli, Bokstelle,
u. Ulrich Bophart der amman.      Auß dem copia buch abt Ulrichs.
Bartholomä an der Halden von Gunten war einer der wohlhabensten
Männer in Appenzell, er besaß 64 Mark oder s. 128 Ligenschaften.
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xVon Kriegen und Waffen unter den Aebten.     arx 479.
[1085.] • die Weiße den Krieg zuführen, war grausam, weil der Feind, wann er auch
• ein Bischof oder Abt war, die gefangenen bis sie ihre Freyheit mit vielem
• gelde erkauften, in harten gefängnißen behielt, und in Streifzügen
• häußer u. Gebäude abbranndten, wozu man Freykorps, das die Verbrenner
• hießen errichtet, und Bogenschüzen, u. Steinschleuderer, als Besazungen in
• die Schlößer gebrauchten, man hieß sie zum unterscheide von den Edelknechten,
• die Gebur, oder gemeine Knechte. Die Schlößer und die Städte suchte man er-
• steigen, untergraben oder außhungern wegzunehmen, u. sezte den belager-
• ten mit Pfeilschießen, Stein und Feuer einwerfen zu. Viele Vesten Schlöser
• machten einen herren stark; deßwegen trachtete Jeder Edle so viele, alß ihr
• Vermögen erlaubte, zubesizen. Clanz wurde mit grosen Steinen die [arx 418.]
• man mit Schwenkel & böller hineinwarf vergebes zur übergab gezwungen,
Schaarmeister genant, waren Haubleut.