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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-019 Seite 18.jpg

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18
XVII

Ankunft St. Gallo, Lehr und Ausbreittung des Christenthums.

[AU 1]Kolumban war der erste welcher mit 12 Jüngern auß denen sich
Gall als der vornehmste außzeichnete, auß der Pflanz Schule Komogels
hervorgieng, und nach Franckreich hin über fuhr, wo er an der bergkette welche
das Burgund von Lothringen scheidt, in alten drey Schlößer Klöster er-
richtete, selbe mit Burgundern und Franken bevölkerte denen er eigene
Lebens regeln vorschreib, und dem herumwohnenden Volcke 20 Jahr lang
unterricht gab. Hernach zogen sie von Maynz an den Rhein dem Zürichsee
hinauf, wo sie nicht fern von der mündung der Limat zu Wangen bey Tuggen
einen Platz fanden wie sie einen suchten. Aber als da sie das Bekerungs-
werk mit Eifer an greifen, und die opfer welche die nachbaren zu Tuggen
dem Jupiter zu bringen im Begriffe waren, in den See warfen, und selb-
sten an deren Götzen Tempel Feuer anlegten, diese darüber ergrimmet,
den Kolumban außzupeitschen, und den Gall zu morden beschlosen,
verließen sie diesen ort. Da die von Tuggen geantwortet ihnen.
unser alte Götter haben uns und unßere Vätter mit Regen und
Wärme bis dahin genugsam versehen; Wir wollen sie nicht verlasen
so lang sie wohl regieren“ - Arx p. 12 bis 20
     Da sprachen die zwey männer, „nun wir gehen weg, euch wolle [G. M.]
Gott geben, das ihre alle Eurer Kinder überlebet, und im alter
hülflos und Wahnsinig sterbet.“ und kamen durch Berg u. Wald auf Arbon.
     Gall, Pflegte zu lehren „Wie die Welt entstanden, wie der
mensch durch schwäche gefallen, unwißend und böse, Endlich durch
Jesum Christum von des Todes Furcht befreyet und ewiger Glük-
seligkeit versichert worden“
[610] Willimar der Pfarrer in Arbon, welchen sie auf ihrer Reise be-
sucht hatten wies ihnen den ort bey der zerstörten Stadt Bregenz an.
Dort baueten sie sich Hütten, weiheten die ehedem Christliche, jetzt
dem Götzendienst gewidmete Kapelle der Aurellia zum Dienst
des wahren Gottes wider ein, machten das Land urbar, pflanz-
ten Bäume, legten Gärten an und richteten mit Predigen (dem sich
vorzüglich Gall nebend seinem Fischfang widmete) bey den Jnnwohner
so fiel auß, das sie ohne gefahr die drey Ehernen Götzenbilder
die in der Kapelle auf gestelt waren zerschlagen und in den See
werfen, u. das Bier, welches sie dem Gotte Wodan opfern
wolten ausschütten durfen. Dieser gute Fortgang aber nahm in
zweyen Jahren mit dem Leben k. Chredebert ein Ende. Der
Herzog Gunzo gab den abgöttischen Bregenzer gehör und hieß
 sie


  1. 588 - ca. 590 am ende des Sechsten Jahr hundert.