Zum Inhalt springen

Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 187.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Auge schien Flammen zu sprühen, sein Gesicht, seine ganze Gestalt nahm den Ausdruck unbezwinglicher Wuth an; er brach in ein entsetzliches, fast thierartiges Geschrei aus, und ward in diesem Augenblicke ganz der Wilde, der er, ohne die Fürsorge und Pflege seiner Lehrer, vielleicht auf immer geworden wäre. Aber er faßte sich wieder, mit zitternder Hand warf er einige kräftige Worte auf die Tafel hin, wie eben der gerechte Zorn seinem schwer beleidigten Gefühl sie eingab, und eilte zum Zimmer hinaus. Alle eilten ihm nach, Bitten, Betheuerungen, daß man sich nur einen, freilich gewagten Scherz mit ihm erlaubt habe, daß man weit entfernt sei, es so übel zu meinen, als er es glaube, besänftigten ihn allmälig wieder; er ließ sich in das Zimmer zurückführen und ward wieder sanft, freundlich und heiter, wie zuvor. Aber Niemand verlangte jemals wieder danach, ihn zürnend zu sehen.

In der Rede, die Sikard gleich zu Anfange an die Versammlung richtete, bemühte er sich zuerst, uns begreiflich zu machen, wie er mit den taubstummen Kindern bei ihrem Eintritt in sein Haus sich zu verständigen suche, wie er und Massieu zu diesem Zwecke ihre Mienen, ihre stummen Zeichen, ihr ganzes Benehmen mit der größten Aufmerksamkeit

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_187.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)