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Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 089.png

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sind gut und harmlos, und so etwas kommt ihnen gar nicht in den Sinn.

Von dem geselligen Leben der vornehmen und eleganten Welt weiß ich wenig zu sagen, sie ist im Sommer meistens in Bädern, auf Reisen, auf ihren Gütern, nach allen vier Winden verstreuet, doch daß man im Winter in Wien vor Vergnügen aller Art vom Morgen bis in die Nacht nicht zu sich selbst kommt, und daß man gegen Fremde ungemein gastfrei und zuvorkommend sich bezeigt, ist weltbekannt. Einigen Diners und Soirées in den Häusern der vornehmsten Banquiers habe ich beigewohnt, wurde freundlich und zuvorkommend empfangen, fand die Aufnahme wie die häusliche Einrichtung prächtig und elegant, den Ton leicht und angenehm, übrigens Alles wie in Paris, Hamburg und ähnlichen großen Städten auch. In der Gesellschaft ist die französische Sprache die vorherrschende, besonders in Gegenwart von Fremden. Die höheren Stände schämen sich ihres Dialekts, und das mit Recht, er ist wirklich ohrzerreißend und unverständlich im höchsten Grade, im Munde des Volks aber gewinnt er eine komische Naivetät, die oft wirklich anziehend erscheint.

Um doch auch in Ungarn gewesen zu sein, unternahmen wir eine Lustfahrt nach Preßburg, das freilich

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_089.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)