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Emil Hübner: Hermes. Zeitschrift für classische Philologie Bd. 3
Ein Decret des L. Aemilius Paulus

auf den Namen und andere Umstände so genau passen, als für die Identificierung überhaupt beansprucht werden kann.

L. Aemilius L. f. M. n. Paullus wird, wie es scheint, zuerst genannt als triumvir coloniae deducundae bei der Colonisation von Croton (Livius 34, 45, 5) im Jahr d. St. 560. Dass er drei Mal Militärtribun und Quästor gewesen, bezeugt ausdrücklich nur das arretinische Elogium[1]; curulischer Aedil war er mit M. Aemilius Lepidus im J. 561[2]; Prätor im J. 563 (Livius 35, 24, 6) mit demselben Lepidus; bei der Verloosung der Provinzen fiel ihm das jenseitige Hispanien zu (Livius 36, 2, 6). Und es heisst dabei (36, 2, 8): L. Aemilio Paulo in ulteriorem Hispaniam praeter eum exercitum, quem a M. Fulvio proconsule accepturus esset (seinem Vorgänger, der seit dem J. 561 in der Provinz war, Livius 34, 55, 6), decretum est, ut novorum militum tria milia duceret et trecentos equites, ita ut in iis duae partes socium Latini nominis, tertia civium Romanorum esset. Beim J. 564 wird gemeldet duas Hispanias … obtinentibus prorogatum in annum imperium est et idem exercitus decreti (Livius 37, 2, 11). Doch hatte Paulus zuerst Unglück: nuntius ex Hispana tristis, heisst es unter demselben Jahr, adversa pugna in Bastetanis ductu L. Aemilii proconsulis[3] apud oppidum Lyconem[4] cum Lusitanis sex milia de Romano exercitu cecidisse, ceteros paventes intra vallum compulsos aegre castra defendisse et ad modum fugientium magnis itineribus in


  1. C. I. L. I, XXX S. 289.
  2. Livius 35, 10, 12; 39, 56, 4; Plutarch im Leben des Aemilius Paulus C. 3 und des Elogium.
  3. Plutarch Aemil. C. 4 ἀπὸ τῆς ἑσπέρας ἀνέστη πόλεμος ἐν Ἰβηρίᾳ κινημάτων μεγάλων γενομένων. Ἐπὶ τοῦτον ὁ Αἰμίλιος έξεπέμφθη στρατηγὸς, οὐχ ἓξ ἔχων πελέκεις, ὅσους ἔχουσιν οἱ στρατηγοῦντες, ἀλλὰ προσλαβὼν ἑτέρους τοσούτους, ὥστε τῆς ἀρχῆς ὑπατικὸν γενέσθαι τὸ ἀξίωμα.
  4. Ein Ort Lyco in Hispanien ist sonsther nicht bekannt; der Name ist gewiss, vielleicht durch Vermittelung griechischer Quellen corrumpiert. Eine sichere Emendation giebt es natürlich nicht, da dies Factum anderweitig nicht berichtet wird. Aber es liegt ziemlich nahe, sachlich und paläographisch, an das inschriftlich bezeugte Ilugo zu denken (Lyconem und Ilugonem sind sich ähnlich genug, um verwechselt zu werden), über welches ich C. I. L. 2 S. 436 gesprochen habe. Ob es identisch ist mit dem von Ptolemaeus (2, 6, 61) in das Gebiet der Bastetaner gesetzten Ἴλουνον oder mit dem oretanischen Ilucia des Livius (35, 7, 7) oder mit beiden oder keinem von beiden steht dahin. Der geographischen Lage nach passt Ilugo, bei Santisteban del Puerto in der Sierra Morena, nördlich von Castulo, recht wohl zu jenen Kämpfen des Paulus.