Emil Hübner: Hermes. Zeitschrift für classische Philologie Bd. 3 Ein Decret des L. Aemilius Paulus | |
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Im vergangenen Jahr hat ein beim Straßen- oder Eisenbahnbau in Spanien beschäftigter Ingenieur, Herr Ladislaus Lazeski aus Polen, das Glück gehabt, die älteste und wichtigste aller bisher in Spanien gefundenen lateinischen Inschriften, eine kleine Erztafel, in seine Hände zu bringen. In Spanien selbst ist, so viel ich bis jetzt habe feststellen können, von dem ganzen Fund überhaupt nichts bekannt geworden. Der Besitzer brachte die Tafel nach Paris und dort gelang es nach einigen Verhandlungen der Energie des Herrn de Longpérier, welcher ihre Bedeutung sofort richtig erkannte, sie für die Sammlung des Louvre zu erwerben. Herr de Longpérier, dessen intelligenter Leitung dieses großartige Institut und damit das ganze Publicum schon so vieles schuldig geworden ist, hat die Verschleppung des unvergleichlichen Documents unter Umständen abzuwenden gewusst, die eines öffentlichen Dankes um so mehr werth sind, als sie selbst der Oeffentlichkeit sich entziehen. Er legte das kleine Denkmal der Akademie der Inschriften zuerst in der Sitzung vom 30. August des v. J. mit einigen kurzen Bemerkungen vor[1]. Dies gab Hrn. Renier, welcher jener Sitzung nicht beigewohnt hatte, Veranlassung, in der Sitzung vom 4. October auf die Inschrift zurückzukommen. Seine Bemerkungen über dieselbe sind, zugleich mit den früher gemachten Longpériers und mit einem nicht sehr gut ausgeführten Facsimile der Inschrift selbst in den Comptes rendus vom September und October, die jedoch erst im Januar dieses Jahres zur Versendung gelangt sind, veröffentlicht worden (S. 267 ff.). Als ich Hrn. de Longpérier im September des vorigen Jahres in Paris sah, versprach ich mit der Publication in Deutschland bis nach dem Erscheinen der Comptes rendus zu warten; obgleich die Mittheilungen der Revue archéologique[2] die Neugier