Ende desselben Jahres nach dem Orient ab — er trat sein zweites Consulat am 1. Jan. 18 auf der Reise dahin in Nikopolis in Achaia an — und starb in Antiochia in Syrien am 10. October 773/19.
Den späteren Jahren der Ehe sind die drei Töchter
- 7. Julia Agrippina
- 8. Julia Drusilla
- 9. Julia Livilla, gewöhnlich Julia schlechtweg,
entsprossen[1] und es ist nun deren Geburtszeit nach Möglichkeit festzustellen.
Dass die drei Schwestern in der oben bezeichneten Weise aufeinander gefolgt sind, zeigt schon die Reihe der drei Namen auf einer Münze des Gaius[2] und bei Sueton (Aug. 17, Gai. 7); ausserdem erweist Agrippina sich als die älteste dadurch, dass sie fünf Jahre vor den Schwestern heirathete[3]), während Julia ausdrücklich von Tacitus[4]) bezeichnet wird als geboren novissimo partu.
Den Ort der Geburt können wir von allen dreien mit Sicherheit
- ↑ Das Spiel des Zufalls, dass aus dieser Ehe erst die sechs Söhne in einer Reihe und dann die drei Töchter ebenfalls hinter einander geboren wurden, hat wohl den Irrthum des Plinius h. n. 7, 13, 57 veranlasst: alii aliaeque feminas tantum generant aut mares, plerumque et alternant, sicut Gracchorum mater duodecies, Agrippina Germanici novies.
- ↑ Eckhel 6, 219: Agrippina Drusilla Iulia.
- ↑ Agrippina vermählte sich im J. 28 (Tacitus ann. 4, 75), Drusilla und Julia in vorgeschrittenerem Alter (postquam instabat virginum aetas: Tiberius schwankte lange über die Wahl der Gatten) im J. 33 (Tacitus ann. 6, 15).
- ↑ ann. 2, 54.
(Staatsrecht 1², 569). Entweder also hat Tiberius dem Germanicus das Consulat zunächst für 17 in Aussicht gestellt, es ihm aber dann erst für das J. 18 gegeben, oder er hat, was wahrscheinlicher ist und zu dem modestiam adgredi besser passt, dem Germanicus vorgestellt, dass der fast unmittelbare Uebertritt aus dem höchsten militärischen Commando in das höchste bürgerliche Amt Anstoß erregen werde. Aber im ersteren Fall hat Tacitus seiner Pflicht als Historiker sehr übel genügt, indem er von dem Wechsel des Termins schweigt; im zweiten hat er durch den Zusatz cuius munia praesens obiret gezeigt, dass er seine Quellen nicht verstanden hat, und es ist dies um so anstößiger, als Germanicus in der That sein ganzes Consulatjahr hindurch von Rom abwesend gewesen ist. Leichtfertigkeit und Vergesslichkeit im Einzelnen vertragen sich auch mit dem historischen Kothurn; und man wird leider der Ueberzeugung mehr und mehr Raum geben müssen, dass Tacitus eben wie Livius gar nicht selten Mißverstandenes und Missgedachtes berichtet. Ein weiteres arges Beispiel der Art giebt der Bericht über die Soldzahlung an die niedergermanischen Legionen (S. 256 Anm. 3).
Emil Hübner (Hrgs.): Hermes. Zeitschrift für classische Philologie. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1878, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermes_13_251.jpeg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)