diesen Ausruf zu gebrauchen, und Bouchér, der sich den Sokrates der Violinisten nennt, hat einst sogar im Concerte, als ihm eine Violinsaite sprang, laut ausgerufen: Hilf Samiel!
Und Samiel hilft. Die bestürzte Donna hält plötzlich ein mit dem rädernden Gesange, und lispelt: Was fehlt Ihnen? „Es ist pures Entzücken“ ächze ich mit forcirtem Lächeln. Sie sind krank, lispelt sie, gehen Sie nach dem Thiergarten, genießen sie das schene Wetter und beschauen sie die schene Welt. Ich greife nach Hut und Stock, küsse der Gnädigen die gnädige Hand, werfe ihr noch einen schmachtenden Passionsblick zu, stürze zur Thür hinaus, steige wieder in die erste beste Droschke, und rolle nach dem Brandenburger Thore. Ich steige aus und laufe hinein in den Thiergarten.
Ich rathe Ihnen, wenn Sie hierher kommen, so versäumen Sie nicht, an solchen schönen
Heinrich Heine: Der Jungfernkranz. Hoffmann und Campe, Hamburg 1827, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heine_Jungfernkranz_Seite_303.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)