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Die schöne Maid beeilt sich sehr,
Sie summt ein seltsam Liedchen her:
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„Spaten, Spaten, scharf und breit, „Schaufle Grube tief und weit.“
Ich kam und nahete mich ihr,
Und flüsterte: O sage mir,
Du wunderschöne, süße Maid,
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Was diese Grube hier bedeut’t?
Da sprach sie schnell: Sey still, mein Knab’,
Ich schaufle dir ein kühles Grab.
Und als so sprach die schöne Maid,
Da öffnet sich die Grube weit;
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Und als ich in die Grube schaut’,Ein kalter Schauer mich durchgraut;
Und in die dunkle Grabesnacht
Stürzt’ ich hinein, – und bin erwacht.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Gedichte. Maurersche Buchhandlung, Berlin 1822, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heine_Gedichte_1822_007.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Heinrich Heine: Gedichte. Maurersche Buchhandlung, Berlin 1822, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heine_Gedichte_1822_007.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)