Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1918 | |
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Es blieb mir nichts hienieden, denn was ich ausgesät,
Was mir der Herr beschieden, hat mir der Tod gemänt
Als noch die Sicheln klangen – drei Söhne um mich her!
Jetzt, wo die Knospen sprangen, ich habe keinen mehr!
Wie ist so heiß gewesen, das mörderische Blei!
Es riß in den Vogesen, des ersten Herz entzwei.
Zerspliffen, zerspalten, was kernig war wie nie!
Doch fest hat ausgehalten, die zweite Batterie.
Den andern sah ich reiten als Totenkopfhusar
Vom Pferde tät er gleiten, da er in Polen war.
Wie stolz zog er von hinnen, wie schön war seine Ruh!
Nun deckt ihn weißes Linnen, bei Ostrolenka zu.
Und er – so jung an Jahren – der uns so früh entschlief,
Er ließ die Schulbank fahren, als ihn die Trommel rief.
Jetzt muß durch’s Land der Geusen mein Süß so traurig ziehn;
Bei Ypern an den Schleusen, da liegt mein Benjamin.
Es bleibt mir nichts hienieden, denn was ich ausgesät,
Was mir der Herr beschieden, hat mir der Tod gemäht.
Als noch die Sicheln klangen – drei Söhne um mich her!
Jetzt, wo die Knospen spangen, ich habe keinen mehr.
Herr Kaiser, ach Herr Kaiser, wie ist mein Haar so weiß!
Rings junge Blütenreiser – mir aber blüht kein Reis.
Doch muß auch schmerzverloren, ich stets in Tränen gehn –
Wär mir ein vierter geboren, Herr Kaiser, ich gäb’ – auch den.
Unentwegt, tagsaus, tagein,
Hat die Hausfrau früh und spät
Lebensmittelschererei’n,
Und sie sucht und steht und geht.
Geht zum Bäder hin nach Brot,
Eilt nach Fleisch in schlankem Trab,
Hat um Fische ihre Not,
Jagt sich nach Kartoffeln ab.
Keine Schlaffheit zeigt ihr Fuß,
Für des Magens Wohlergeh’n,
Graupe, Grütze, Butter, Mus –
Alles muß sie sich – ersteh’n.
Hört sie einmal irgendwie,
Irgendwo gibt’s Käse heut,
Strafft sich ihre Energie,
Kennt sie keine Müdigkeit.
Ohne Rast und ohne Ruh
Geht sie, sei’s auch nur nach Keks.
Auch die Hausfrau ist „d. u.“,
Da sie – „dauernd unterwegs!“
[Ξ]
Anfang der Trächtigkeit. |
Ende der Trächtigkeit | ||||||||
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Pferd. | Rind. | Schaf. | Schwein. | ||||||
Januar | 1. | December | 2. | October | 8. | Juni | 4. | April | 23. |
Januar | 17. | December | 18. | October | 24. | Juni | 20. | Mai | 9. |
Februar | 2. | Januar | 3. | November | 9. | Juli | 6. | Mai | 25. |
Februar | 14. | Januar | 15. | November | 21. | Juli | 18. | Juni | 6. |
März | 2. | Januar | 31. | December | 7. | August | 3. | Juni | 22. |
April | 3. | März | 4. | Januar | 8. | September | 4. | Juli | 24. |
Mai | 1. | April | 1. | Februar | 5. | October | 2. | August | 21. |
Juni | 2. | Mai | 3. | März | 9. | November | 3. | September | 22. |
Juli | 4. | Juni | 4. | April | 10. | December | 5. | October | 24. |
August | 1. | Juli | 2. | Mai | 8. | Januar | 2. | November | 21. |
September | 2. | August | 3. | Juni | 9. | Februar | 3. | December | 23. |
October | 4. | September | 4. | Juli | 11. | März | 7. | Januar | 24. |
November | 1. | October | 2. | August | 8. | April | 4. | Februar | 21. |
December | 3. | November | 3. | September | 9. | Mai | 6. | März | 25. |
„Stehen die Völker einander in dem
europäischen Staatensystem bis jetzt nicht
noch gerade so trotzig abgeschlossen gegenüber,
wie früher die Stände im einzelnen
Staat? Zeigt sich in der jetzigen Krisis
auch nur die kleinste Spur von einer bereitwilligkeit
der Nationalitäten, sich aufzulösen
und in die Menschheit aufzugehen?
Besinnen sich im Gegenteil nicht sogar diejenigen,
die aufgelöst und mit anderen
verschmolzen schienen, wieder auf sich selbst?
Und würde das Volk, das, bevor die
übrigen reif sind, damit den Anfang machen
wollte, sich nicht dadurch vernichten? Die
Lehre: Liebet alle anderen Völker mehr
als euch selbst! muß erst allgemein gepredigt
werden, ehe sie befolgt werden
kann, und wir, die wir ihr bisher immer
mehr als billig zugetan waren, tun sehr
wohl, sie endlich aufzugeben. Was machte
uns denn in ganz Europa verächtlich?
Warum erhielten wir denn den philosophischen
Ehrentitel? Doch wohl nur
unseres frühreifen Cosmopolitismus wegen,
der uns unter lauter Egoisten den Großmütigen
spielen, uns oft Degen und Scheide
zugleich verschenken ließ. Ich dächte, es
wäre einmal Zeit, ihn zu verabschieden;
wir brauchen nicht zu besorgen, daß er
anderseits engagiert wird, wir können den
Liebling zu jeder Stunde wieder haben.“
Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1918. Pieper’sche Buchdruckerei, Clausthal 1917, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1918_047.png&oldid=- (Version vom 22.6.2019)