Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1903 | |
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Ich kenn äne Gehngd,
Dar bin ich su hold,
Die kenn ich ned meiden
Im Silber un Gold;
Denn immer un immer,
Ich musses geschtiehn,
Ziehn alle meine Gedanken dohin.
Ich wäß dort ä Platzel,
Dos ist mer su lieb,
Do wächst äne Tanne,
Die huhltmer kä Dieb;
Denn immer un ewig,
Ich musses mant sahn,
Is disse Tanne mir zugethan.
Ihr Schatten kän Annern
Wie mich terfrät.
Viel Vorschen terfuhrens
Zu ihren Läd.
Ob fern oder nahnt,
Doderfier will ich schtiehn,
Verwahrtsemer doch än treie Sinn.
Drim bin ich dar Gehngd,
Dan Platzel su hold,
Ich kännt se net meiden
Im Silwer un Gold.
Drim immer un immer
Mit dn Wolken ziehn
Ahch alle meine Gedanken dohin.
„Neun Schneider machen einen Mann,“
sagt ein altes Sprichwort, dessen Ursprung höchst
ehrenvoll, aber so gut wie vergessen ist. Im Jahre
1742 kam nämlich ein armer Junge mit einem Leierkasten
in die Werkstätte eines reichen Schneiders in
London, um sich ein Almosen zu erbitten. Daselbst
saßen neun Schneidergesellen, die, durch das Aussehen
und die Bitten des armen Knaben gerührt,
zusammenlegten und ihm neun Schillinge gaben.
Mit diesem Gelde kaufte sich der Junge Obst, das
er mit einigem Gewinn wieder verkaufte. Von diesem
kleinen Anfange schwang er sich zu einem reichen
und angesehenen Kaufmanne empor, und als er sich
eine Equipage anschaffte, ließ er auf die Wagenthür
setzen: „Neun Schneider machen einen Mann!“
– Immer im Geschäft. Sängerin (auf der Bühne singend): „Ein bang’ Geheimniß drückt mich . . . “ – Bankier Tautenthal (zu seinem Nachbar): „Was hat se gesagt? . . . E’ Bankgeheimniß drückt se?“
– Verschnappt. Millionär (zu einem mittleren Beamten,
der um die Hand seiner Tochter anhält): „Ich hätte an und
für sich gegen Ihre Bewerbung nichts einzuwenden, indeß ist
Ihre Stellung nicht derart . . . .“ – Bewerber: „O, die gebe
ich natürlich sofort auf!“
Die Hauptsache. Fremder: „Sie sagen, daß bei Ihnen so
Viele Ausländer absteigen: können Sie sich denn auch mit den
Leuten verständigen?“ Wirth: „O, ja; ich kann jede Rechnung
in fünf verschiedenen Sprachen schreiben.“
1. | 2. | 3. Ordnung | |
Januar | 13. | 28. | |
Februar | 12. | 27. | |
März | 13. u. 29. | ||
April | 12. u. 27. | ||
Mai | 26. | 11. | |
Juni | 25. | 10. | |
Juli | 24. | 9. | |
August | 22. | 8. | |
September | 21 | 7. | |
October | 20. | 6. | |
November | 5. u. 19. | ||
Dezember | 4. | 18. |
Diese „Kritischen Tage“ lassen Wirbelstürme und vermehrte Niederschläge oder Gewitter zu ungewöhnlichen Tages- oder Jahreszeiten, Schneefälle im Sommer, Gewitter und Schneegestöber, das erste Gewitter, den ersten Schnee oder Strichregen erwarten, häufig mit Verfrühung bis zuzwei oder Verspätung bis zu drei Tagen.
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Porto für Briefe bis 15 Gr. 10 Pf., bis 250 Gr. 20 Pf., unfrankirt 10 Pf. mehr, eingeschrieben 20 Pf. mehr. Porto für Drucksachen bis 50 Gr. einschl. 3 Pf., über 50 bis 100 Gr. einschl. 5 Pf., über 100 bis 250 Gr. einschl. 10 Pf., über 250 bis 500 Gr. einschl. 20 Pf. und über 500 Gr. bis einschl. 1 Kilogr. 30 Pf. Porto für Briefe mit Werthangabe ohne Unterschied des Gewichts auf Entfernungen bis 10 Meilen einschl. 20 Pf., auf alle weiteren Entfernungen 40 Pf., dazu Versicherungsgebühr ohne Unterschied der Entfernung 5 Pf. für je 300 mk., mindestens jedoch 10 Pf. Pakckete bis 5 Klgr. 1. Zone 25 Pf., weitere Zonen 50 Pf. Postanweisungen bis 5 Mk. kosten 10 Pf., 5—100 Mk. 20 Pf., 100—200 Mk. 30 Pf., 200—400 Mk. 40 Pf., 400—600 Mk. 50 Pf. und 600—800 Mk. 60 Pf. Nachnahmen und Postaufträge sind bis zu 800 Mk. bei Briefen, Drucksachen und Warenproben sowie Postkarten, gewöhnlichen Packeten, Werth- und Einschreibpacketen zulässig.
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Anfang der Trächtigkeit. |
Ende der Trächtigkeit | ||||||||
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Pferd. | Rind. | Schaf. | Schwein. | ||||||
Januar | 1. | December | 2. | October | 8. | Juni | 4. | April | 23. |
Januar | 17. | December | 18. | October | 24. | Juni | 20. | Mai | 9. |
Februar | 2. | Januar | 3. | November | 9. | Juli | 6. | Mai | 25. |
Februar | 14. | Januar | 15. | November | 21. | Juli | 18. | Juni | 6. |
März | 2. | Januar | 31. | December | 7. | August | 3. | Juni | 22. |
April | 3. | März | 4. | Januar | 8. | September | 4. | Juli | 24. |
Mai | 1. | April | 1. | Februar | 5. | October | 2. | August | 21. |
Juni | 2. | Mai | 3. | März | 9. | November | 3. | September | 22. |
Juli | 4. | Juni | 4. | April | 10. | December | 5. | October | 24. |
August | 1. | Juli | 2. | Mai | 8. | Januar | 2. | November | 21. |
September | 2. | August | 3. | Juni | 9. | Februar | 3. | December | 23. |
October | 4. | September | 4. | Juli | 11. | März | 7. | Januar | 24. |
November | 1. | October | 2. | August | 8. | April | 4. | Februar | 21. |
December | 3. | November | 3. | September | 9. | Mai | 6. | März | 25. |
– Zwei Ertappte. Bankier (einem Einbrecher an seinem mit Mühe geöffneten, aber absolut leeren Kassaschrank überraschend): „Hier haben Sie zwanzig Mark für Ihre Mühe – aber schweigen Sie!“
Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1903. Pieper’sche Buchdruckerei, Clausthal 1903, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1903_031.png&oldid=- (Version vom 31.7.2019)